zur AREF-Startseite
Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 30 / 2022

Eine Kalenderwoche weiter

 

Knopf im Ohr

175. Geburtstag der Teddybären-Mutter Margarete Steiff

Margarete Steiff, Gründerin der gleichnamigen Spielwarenfabrik Steiff
Margarete Steiff, Gründerin der gleichnamigen Spielwarenfabrik Steiff
* 24.07.1847; † 9.05.1909 in Giengen an der Brenz Foto: steiff.com
Das Nadelkissen „Elefäntle“
Foto: wikipedia.de unter GNU Free Documentation License
1902 begann Margarete Steiff nach einem Entwurf ihres Neffen Richard Steiff mit der Herstellung eines 55 cm großen Spielzeug-Bären mit beweglichen Gelenken. Anlässlich des 120-jährigen Teddybären-Jubiläums stellt Fa. Steiff ihre erste Teddybären-Familie vor: Mama und Papa und die Kinder Ben und Mila Foto: steiff.com

24.07.1847: Im schwäbischen Giengen wird Margarete Steiff als 3. Kind der Eheleute Friedrich und Maria Steiff geboren. Nach einer schweren Erkrankung mit 18 Monaten bleibt sie teilweise gelähmt.

Nach ihrer Schulzeit lernt sie trotz der Bedenken der Eltern Schneiderin. 1874 baut ihr Vater das Wohnhaus um und richtet eine Schneiderei ein. Bald haben Margarete und ihre Schwester Maria so viele Aufträge, dass sie sich als erste im Ort eine eigene Nähmaschine leisten können.

Mit 30 Jahren eröffnet Margarete Steiff ein Filzgeschäft, und neben dem Laden beginnen sie die Produktion von Nadelkissen in Form eines Elefanten. Nachdem das „Elefäntle“ vor allem Kindern gefällt, entwirft sie mit ihren Näherinnen auch andere Tiere.

1902 entsteht der erste Bär, doch auf der Leipziger Spielwarenmesse findet er kaum Beachtung. Erst kurz vor Messeschluss bestellt ein US-Amerikaner gleich 3.000 Stück, und der „Teddybär“ wird Aushängeschild des Unternehmens.

Ab 1904 knipst die Fa. Steiff jedem Plüschtier einen Knopf ins Ohr, vier Jahre später gibt es die ersten Bären mit Brummstimme. Am 09.05.1909 stirbt Margarete Steiff im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.

* * *

Der Teddybär wurde das liebste Spielzeug in Deutschlands Kinderzimmern - auch auf meinen Kinderfotos ist er mein treuer Begleiter.

Was hat Margarete Steiff wohl angetrieben, dass sie trotz ihrer Behinderung zu einer erfolgreichen Unternehmerin wurde? Besondere Förderung gab es nicht. Ihre Geschwister zogen sie in einem Leiterwagen zur Schule, aber Margarete blieb ein fröhliches Kind.

Überliefert ist, dass die Großmutter ihr Geschichten aus der Bibel vorgelesen hat. Margarete liebte die Geschichte vom Hauptmann in Kapernaum. Als dessen Diener gelähmt war, sagte er zu Jesus: „Herr, ich bin es nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund.“ (Matthäus 8, 8 nach Hoffnung für alle, Brunnen-Verlag)

Ihre Lähmung blieb, aber Margarete Steiff schöpfte aus der Geschichte wohl den Lebensmut und die Fantasie, um vielen Kindern in aller Welt eine Freude zu machen.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller

Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter

mehr bei uns aus der Zeit:
mehr bei uns über Frauen der Geschichte:

1660 : Hinrichtung der Quäkerin Mary Dyer
1847 : Geburt von Margarete Steiff
1852 : Harriet Beecher Stowe bringt mit Jugendbuch das US-System ins Wanken
1867 : Geburt von Marie Curie, 1. Frau mit Nobelpreis
1871 : Geburt von Rosa Luxemburg
1888 : Bertha Benz unternimmt 1. Fernfahrt mit einem Auto

1892 : Geburt von Corrie ten Boom
1910 : Geburt von Mutter Teresa
1921 : Geburt von Sophie Scholl
1926 : Geburt von Marilyn Monroe
1955 : Rosa Parks stemmt sich gegen Rassentrennung in US-Linienbussen

Radioversion anhören
Radioversion anhören
2:20 s, mp3, 64 kbit/s, 1.108 KB