Hochverrat
Vor 500 Jahren: Martin
Luther muss sich in Worms vor dem Kaiser verantworten
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Luther
1521 auf dem Reichstag in Worms (kolorierter Holzschnitt,
1556)
Die bkanntesten Luther-Worte Hier stehe ich. Ich kann
nicht anders sind nicht gefallen. Luther beendete
seine Verteidigung mit dem schlichten Gott helfe mir.
Amen. Aber die von Luther nicht gesagten Worte prägen
die Tradition der Ev.-Luth. Kirche bis heute. Quelle:
wikipedia.de
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Wormser
Edikt 1521, der Erlass, der über Martin Luther die Reichsacht
verhängte.
Damit wurde Lektüre und Verbreitung seiner Schriften und
seine Beherbergung verboten. Martin Luther könnte von jedem
getötet werden, ohne dafür bestraft zu werden. Da
Kaiser Karl V. auf dem Reichstag in Worms dafür keine Mehrheit
erzielen konnte, erließ er es unmittelbar nach der Schlusssitzung,
datierte es aber um drei Wochen zurück. Deshalb kam es
zum Streit über dessen Gültigkeit. Das Wormser Edikt
konnte deshalb in reformatorischen Territorien nicht durchgesetzt
werden. Luthers Landesherr, Kurfürst Friedrich von Sachsen,
verbat sich gegenüber dem Kaiser die Zustellung des Edikts
was dieser auch beachtete. Bild: Stadtarchiv Worms |
17.04.1521: Der seit
drei Monaten exkommunizierte Theologieprofessor und Augustinermönch
Martin Luther
muss wegen seiner kirchen-kritischen Veröffentlichungen um
16 Uhr vor Kaiser Karl V. erscheinen. Wegen des Reichstages hält
der sich seit Ende Januar in Worms auf.
Luther wird gefragt,
ob er die ausgelegten Bücher als seine Schriften anerkenne,
ob er sich dazu bekenne und ob er davon etwas widerrufen wolle?
Luther erkennt die Bücher als seine an und bittet um Bedenkzeit.
Am nächsten Tag
fordert er, durch biblische Beweise widerlegt zu werden. Der Sprecher
des Kaisers geht darauf nicht ein und fragt, ob er nun widerrufe
oder nicht? Der 37-jährige Luther antwortet daraufhin, er sei
in seinen Aussagen an das Evangelium gebunden und kann und will
nichts widerrufen.
Auch nach mehreren Beratungen
sind sich Kaiser und Reichsstände in der Beurteilung nicht
einig. Ein Schutzbrief gewährt Luther schließlich für
21 Tage freies Geleit unter der Bedingung, dass er unterwegs nichts
predigt oder schreibt.
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Luther hielt sich nicht
daran. Er wäre wohl als Ketzer getötet worden, wenn der
sächsische Kurfürst Friedrich III. ihn nicht entführt
und unter falschem Namen in der Wartburg einquartiert hätte.
Auch heute wäre
Martin Luther für die Obrigkeit der nach ihm benannten Kirche
als theologisch Konservativer eine Bedrohung und würde
wohl zumindest an den Rand gedrängt.
Angesichts ständig
sinkender Mitgliederzahlen sollte die Kirche nicht für sich
werben, als wäre sie eine Sozialbehörde, meint der Schweizer
Publizist Roger Köppel. Die Kirche solle sich vielmehr auf
ihr Alleinstellungsmerkmal konzentrieren.
Und damit meint er wohl
Jesus Christus, der nach Martin Luthers
Bibelübersetzung - von sich gesagt hat: Ich bin der
Weg, ich bin die Wahrheit und ich bin das Leben! Niemand kommt zum
Vater, außer durch mich. (Johannes 14,
6 aus Hoffnung für alle, Brunnen-Verlag)
Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
Der Kalenderblatt-Autor
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