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Das Kalenderblatt

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KW 20 / 2021

Eine Kalenderwoche weiter

 

Cancel Culture *)

Vor 55 Jahren: Beginn von Maos Kulturrevolution in China

Kampfsitzung von Sampho Tsewang Rigzin und seiner Frau während Maos Kulturrevolution

Kampfsitzung von Sampho Tsewang Rigzin und seiner Frau während Maos Kulturrevolution in Tibet.
Kampfsitzungen waren öffentlich Massenkundgebungen in Zeiten der Kulturrevolution Chinas, in denen die beschuldigten Opfer gedemütigt und gefoltert wurden, bis sie ihre Schuld bekannten und Selbstkritik übten.[1] Häufig handelt es sich bei den Beschuldigten um Akademiker, die reaktionäre Ideen in den Augen der Rotgardisten verbreiteten. (Quelle: wikipedia.de)

 
Das Tor des Himmlischen Friedens mit dem Portrait von Mao Tsetung auf dem Tian’anmen-Platz in Peking

Das Tor des Himmlischen Friedens mit dem Portrait von Mao Tse-tung auf dem Tian’anmen-Platz in Peking am 60. Nationalfeiertag 2009.
Die Schuld an den grausamen Taten der Kulturrevolution wird der Viererbande zuzuweisen und die zentrale Gründerfigur Mao damit zu entlastet.

Foto: wikipedia, public domain

16.05.1966: Das Politbüro der Kommunistischen Partei Chinas gibt eine neue Kampagne bekannt, um die Partei zu erneuern und die Gesellschaft einen Schritt hin zum idealen Sozialismus voran zu bringen. Neun Tage später (25.05.1966) lässt eine Vertraute von Mao Tse-tung an der Peking-Universität ein Wandplakat aufhängen, das die Uni-Führung bezichtigt, Chinas Regime infrage zu stellen.

An Schulen und Universitäten bilden sich daraufhin Rebellionsgruppen, die „Roten Garden“. Sie verbrennen Bücher und zerstören Kulturdenkmäler. Intellektuelle, Professoren und Lehrer werden öffentlich gedemütigt, verhöhnt, geschlagen und zum Teil zu Tode gefoltert. 10 Jahre wütet die „Kulturrevolution“ und kostet Millionen Menschen das Leben.

* * *

Nach der großen Hungersnot in China war Mao Mitte der 60-er Jahre politisch kaltgestellt und nur noch eine Gallionsfigur fürs Volk. Für seine Säuberungen bediente er sich nicht wieder der Arbeiter und Bauern, sondern der Schüler und Studenten. Was wohl als Aktion gedacht war, um seine Macht zu stärken und seine Gegner zu stürzen, eskalierte zu einer Katastrophe. Das Gemetzel endete nicht einmal mit Maos Tod, sondern erst mit der Verhaftung seiner Strippenzieher, der „Viererbande“.

Die Roten Garden wüteten gegen die „Vier Relikte“ Chinas: alte Ideen, alte Kultur, alte Sitten und alte Gewohnheiten. Die bei uns vom linken Lager immer wieder vorgetragene „Identitätspolitik“ mit Rassismus- und Faschismus-Vorwürfen erinnert mich immer ein bisschen an die Anfänge der Kulturrevolution in China. Ich fürchte, wenn wir den „Antifa“-Block immer wieder loben für sein „mutiges Eintreten gegen rechts“, haben wir bald auch unsere „Kulturrevolution“.

Seit jeher versprechen linke Ideologen uns soziale Gerechtigkeit - also den Himmel auf Erden. Heraus kam aber immer die Hölle auf Erden.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller

*) Cancel Culture ist ein politisches Schlagwort, mit dem übermäßige Bestrebungen zum Ausschluss von Personen oder Organisationen bezeichnet werden, denen beleidigende oder diskriminierende Aussagen beziehungsweise Handlungen vorgeworfen werden. (wikipedia.de), (z.B: Sexismus, Homophobie, Rassismus unf bei historischen Personen auch Kolonialismus).

mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns über Sozialismus und Kommunismus:  

1964 : Eintritt der USA in den Vietnam-Krieg
1964 : Martin Luther King besucht Berlin
1964 : Eine Million "Gastarbeiter" in der Bundesrepublik
1965 : Aufnahme diplomatischer Beziehungen zw. Deutschland und Israel
1966 : Beginn der Kulturrevolution in China
1967 : Gründung von Kommune 1 in Berlin
1967 : USA setzt in Vietnam "Agent Orange" ein
1967 : Berliner Polizist erschießt Studenten
1967 : Sechstagekrieg

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