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KW 25 / 2023

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23.05.1618: Prager Fenstersturz 

Ein Genie findet Gott

Zum 400. Geburtstag des Mathematikers Blaise Pascal

Blaise Pascal, * 19.06.1623 in Clermont-Ferrand, † 19.09.1662 in Paris
Illustration aus Theatru Blaise Pascal (Gemälde entstanden 1691)
Quelle: wikipedia.de, public domain

Rechenmaschine von Blaise Pascal, die Pascaline, eine der ersten Rechenmaschinen der Welt Quelle: wikipedia.de unter GNU Free Documentation License (unverändert)

19.06.1623: In Clermont-Ferrand in Zentralfrankreich wird der Mathematiker Blaise Pascal als 2. Kind in eine wohlhabende Familie geboren. Mit drei Jahren verliert er seine Mutter, die nach der Geburt seiner jüngeren Schwester stirbt.

Der Vater erkennt schon früh die außergewöhnliche Begabung seines Sohnes und übersiedelt deshalb 1631 mit der Familie nach Paris. Weil Blaise ein sehr kränkliches Kind ist, erhält er Hausunterricht. Bald beginnt Blaise, mathematische-naturwissenschaftliche Studien zu treiben. Mit 16 veröffentlicht er sein Werk über Kegelschnitte, mit 20 entwickelt er eine mechanische Rechenmaschine, um seinem Vater die Arbeit zu erleichtern. Mit 23 wendet sich Pascal physikalischen Themen zu, wie dem Luftdruck, dem Vakuum und dem Druck in Flüssigkeiten. Zunehmend beschäftigt er sich auch mit theologischen und philosophischen Fragen.

Nach dem Tod seines Vater 1651 beschließt er, ein gottgefälliges Leben zu führen. Als 1661 seine jüngere Schwester stirbt, verschlimmert sich seine Nervenkrankheit, sodass er seine Schrift zur Verteidigung des Christentums nicht mehr fertigstellen kann. Am 19.08.1662 stirbt Blaise Pascal in Paris im Alter von nur 39 Jahren.

* * *

Heute gilt er als Begründer der Experimentalphysik und „Erfinder“ der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Ihm zu Ehren ist das „Pascal“ im Internationalen SI-Einheitensystem die Maßeinheit des Luftdrucks und eine Computer-Programmiersprache nach ihm benannt.

Zu Lebzeiten bescherten ihm seine Bekehrung und seine wortgewaltigen Veröffentlichungen „über unsere Unfähigkeit, die Wahrheit zu erkennen“ in intellektuellen Kreisen viele Gegner. Ohne den christlichen Glauben, meinte Pascal gegenüber seinen Kritikern, könnten sie sich in Monster und die Welt in ein Chaos verwandeln.

Der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844 - 1900) setzte sich zeitlebens mit Pascals Veröffentlichungen auseinander. Er bezeichnete ihn als „bewunderungswürdigen Logiker des Christentums“ und gestand, er habe ihn beinahe geliebt, weil er ihn unendlich belehrt habe.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
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