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Das Kalenderblatt

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KW 21 / 2025

Eine Kalenderwoche weiter

 

Die Ur-Meter-Definition, der zehnmillionstel Teil des Erdumfangs vom Pol bis zum Äquator (=10.000 km)

Kopie Nummer 27 des Internationalen Meter­Prototyps aus Platin-Iridium, die 1889 angefertigt wurde. Sie war von 1893 bis 1960 in Gebrauch. Mit der Kryptonlampe ließ sich der Meter mit einer Präzision von 10 hoch - 8 realisieren. Mit der Entdeckung des Lasers wurde der Meter durch diejenige Strecke definiert, die das Licht im Vakuum innerhalb des Zeitintervalls von 1/299 792 458 Sekunden durchläuft.

Das Maß aller Dinge

150 Jahre Metermaß

20.05.1875: 17 Industrie-Nationen unterzeichnen die sogenannte "Meterkonvention", die den Meter als Längenmaß festlegt. Bis dahin hatte jedes deutsche Fürstentum sein eigenes Längenmaß, die Elle, je nach Unterarmlänge (Elle) des Landesoberhaupts.

In Frankreich war der Meter bereits 1795 als der zehnmillionstel Teil des Erdumfangs vom Pol bis zum Äquator eingeführt. Das Urmeter, ein Platin-Iridium-Stab (s. Bild), wird in einem Gewölbe bei Paris aufbewahrt.

Heute muss aber keiner mehr zum Eichen nach Paris fahren. Das Meter ist heute als die Strecke definiert, die das Licht in gut 3 1/3 Nanosekunden zurücklegt.

* * *

Das Längenmaß mit dem Kleinbuchstaben „m“ war im 19. Jahrhundert der Grundstein für das internationale (SI-) Einheitensystem und die Voraussetzung für Industrialisierung und Wachstum.

Aber als dann nach dem verlorenen 2.Weltkrieg das Wirtschaftswunder und die soziale Marktwirtschaft kamen, wollte keiner die Appelle des Wirtschaftsministers (Ludwig Erhard) zum "Maß halten" (1962) hören. Und so mutierte das Wirtschaftswunderland Deutschland zum Kur- und Freizeitwunderland.

Ich meine, angesichts von sinkender Wettbewerbsfähigkeit und Krisen müssen wir uns fragen: Verdienen wir noch das, was wir bekommen? Und was sind überhaupt Maßstäbe?

Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, hat in einer Pfingstpredigt (2005) die These aufgestellt:

"Ohne Bindung an Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat und der uns in Jesus Christus Vater wurde, verlieren wir Maß und Ziel."
Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, in seiner Predigt zum Pfingstfest am 15.05.2005 in der Düsseldorfer Johanneskirche

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller

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