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Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 29 / 2023

Eine Kalenderwoche weiter

 

Ägyptomanie *)

Vor 225 Jahren: Napoleon B. erobert Ägypten und bricht dann ins Heilige Land auf

Ägyptenfeldzug von Napoleon, 21.07.1798: Schlacht bei den Pyramiden
21.07.1798: Schlacht bei den Pyramiden, Gemälde von François Watteau im Musée des Beaux-Arts de Valenciennes
Foto: wikipedia.de, public domain (Autor vor mehr als 100 Jahren gestorben)
Napoleon Bonaparte zu Pferde
Napoleon Bonaparte, *15.08.1769 in Ajaccio auf Korsika als Napoleone Buonaparte, †05.05.1821 in Longwood House auf St. Helena im Südatlantik. Napoleon zu Pferde, Gemälde von Simon Meister, 1832, Öl auf Leinwand, im Städtischen Museum Simeonstift Trier
Foto: wikipedia.de, die Schutzdauer für das von dieser Datei gezeigte Werk ist nach den Maßstäben des deutschen, des österreichischen und des schweizerischen Urheberrechts abgelaufen. Die triviale Wiedergabe des Gemöldes als Lichtbildwerk erreicht nicht den urheberrechtlichen Schutz (vgl. BGH GRUR 90, 669 Es ist daher gemeinfrei.

21.07.1798: Auf seinem Ägyptenfeldzug, der die britische Vormachtstellung im Mittelmeerraum beenden soll, stößt Napoleon Bonaparte mit seiner Streitmacht bei Gizeh zum ersten Mal auf massiven Widerstand: In der Schlacht bei den Pyramiden kann er das osmanisch-ägyptische Heer vernichtend in die Flucht schlagen.

Nachdem er ganz Ägypten erobert hat, bricht er im Februar 1799 ins Heilige Land auf, wo sich ihm ein großes osmanisches Heer entgegenstellt. Angesichts hoher Verluste und dem Ausbruch der Beulenpest zieht sich Napoleon nach Ägypten zurück. Dort kann das osmanische Heer mit massiver Unterstützung durch britische Truppen die Franzosen zur Kapitulation zwingen.

* * *

Militärisch war der Ägyptenfeldzug ein Fehlschlag, aber er führte dort zu Verbesserungen in Verwaltung und Infrastruktur und bedeutenden wissenschaftlichen Entdeckungen, da Napoleon über 150 Wissenschaftler, Ingenieure und Künstler mitnahm. Unter den europäischen Eliten löste es die Begeisterung für das Land der Pharaonen aus.

Und so konnte Napoleon seine Niederlage als Erfolg verkaufen, setzte das Direktorium ab und wurde in Frankreich Alleinherrscher. Die Französische Revolution, die ja bis heute gerne zum Durchbruch der Menschenrechte verklärt wird, war nach 10 Jahren Machtkampf und Blutvergießen Geschichte. Anstatt seine Kriegsschulden an Algerien zurückzuzahlen, schmiedete Napoleon Pläne, Algerien zu erobern, die seine Nachfolger 1830 umsetzten. Die Folgen sehen wir heute in den Pariser Vorstädten.

Kaum bekannt ist wohl, dass Napoleon einen Brief an die „Jüdische Nation“ herausgab, als seine Truppen in Galiläa vor Akkon standen. 1799 und damit 100 Jahre vor Theodor Herzls Buch „Der Judenstaat“ schreibt Napoleon, Juden hätten das Recht auf eigene Identität und eigene Nation. Er wolle Juden die Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat unter französischem Schutz ermöglichen und zitiert den jüdischen Propheten Jesaja: „Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.“ (Jesaja 35, 10)

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
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*) Ägyptomanie: Begeisterung für alles Altägyptische, die die Architektur, Kunst, Mode und Innenraumgestaltung in Europa beeinflusste

mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns über Ägypten:  

1749 : Geburt von Johann Wolfgang von Goethe
1776 : Unabhängigkeitserklärung der USA
1789 : Sturm auf die Bastille (Beginn der Französischen Revolution)
1798 : Napoleon Bonapartes Ägyptenfeldzug
1805 : Tod von Friedrich von Schiller
1808 : Geburtstag von Johann Hinrich Wichern
1809 : Geburt von Charles Darwin
1815 : Ende des Wiener Kongresses - Neuordnung Europas
1818 : Erste Bluttransfusion von Mensch zu Mensch
1820 : Geburt von Friedrich Engels
1821 : Geburt von Schriftsteller F. M. Dostojewski

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