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Das Kalenderblatt

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KW 32 / 2021

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Der Schutzwall

Vor 60 Jahren: DDR stopft das letztes Schlupfloch im Eisernen Vorhang

Berlin, August 1961, Die DDR riegelt den sowjetischen Sektor der Stadt mit Stacheldraht und Betonblöcken ab
Berlin, August 1961, Die DDR riegelt den sowjetischen Sektor der Stadt mit Stacheldraht und Betonblöcken ab. Bundesarchiv, Bild 173-1321 / Helmut J. Wolf / CC-BY-SA 3.0
13.08.1986: Die DDR feiert den 25. Jahrestag des antifaschistischen Schutzwalls mit Kampfparade durch die Karl-Marx-Allee
13.08.1986: Die DDR feiert 25 Jahre antifaschistischer Schutzwall“. Parade von Kampfgruppen durch die Karl-Marx-Allee vor der Ehrentribüne, u.a. mit Günter Schabowski, Egon Krenz, Willi Stoph und Erich Honecker,
Bundesarchiv, Bild 183-1986-0813-460 / CC-BY-SA 3.0

13.08.1961: In der Nacht riegelt die DDR den Ostsektor Berlins mit Stacheldraht ab. Noch vor Tagesanbruch sind sämtliche Verkehrsverbindungen zwischen dem West- und Ostteil der Stadt unterbrochen. Arbeiter rücken an und beginnen mit dem Bau des „antifaschistischen Schutzwalls“.

* * *

Die Berliner Mauer schloss das letzte Schlupfloch im „Eisernen Vorhangund riss Familien, Freunde und Nachbarn auseinander. Viele versuchten unter Lebensgefahr, nach Westberlin zu flüchten. Erschütternde Szenen spielten sich ab.

Noch am 15. Juni 1961 hatte Staats- und Parteichef Walter Ulbricht in einer Pressekonferenz geäußert: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Tatsächlich hatte die SED aber bereits seit 1958 eine Lösung favorisiert, die unter dem Stichwort "Operation Chinesische Mauer" die vollständige Abriegelung West Berlins von der DDR vorsah.

Die Bundesregierung und die Westmächte nahmen den Mauerbau hilflos hin. Niemand hat eine Vorstellung, wie es weitergehen soll. Trotzdem war der Mauerbau nur eine logische Schlussfolgerung, denn täglich flüchteten Tausende aus der DDR in den Westen.

Nach dem Fall der Mauer witzelte der us-amerikanische Pastor Billy Graham 1990 in Berlin:

„1960 stand ich schon einmal hier.
Ein Jahr später wurde die Mauer gebaut.
Ich hoffe, dass jetzt nicht das gleiche passiert.“

Graham verglich dann die Mauer, die die Stadt in West- und Ost-Berlin teilte, mit einer Mauer, die seit Adam und Eva zwischen Gott und Menschen steht. Und Jesus sei gekommen, um diese Mauer einzureißen.

Aber der Fall der Mauer ist erst dann real erlebt, wenn man auf die andere Seite geht.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller

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