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Wer in Somalia Christ wird, lebt gefährlich

Somalia: Christin erschossen, weil sie keinen Schleier trug

29.10.09: In Somalia haben drei vermummte Anhänger der Islamistengruppe „Suna Waljameca“ eine Christin erschossen. Die Frau hatte sich geweigert, einen Schleier zu tragen. Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtete, wurde Amina Muse Ali (45) in der Nacht des 19. Oktober in ihrem Haus in Galkayo in der autonomen Region Puntland von Somalia getötet. Sie habe vor ihrem Tod mehrfach Drohungen von „Suna-Waljameca“-Anhängern erhalten, berichtete ein Informant, der anonym bleiben möchte. Christlichen Leitern gegenüber habe die ehemalige Muslima erwähnt, seit langem von Islamisten beobachtet zu werden. Am 4. Oktober rief sie den Informanten an und sagte: „Mein Leben ist in Gefahr. Ich wurde vor schrecklichen Folgen gewarnt, wenn ich weiterhin unverschleiert lebe.“

In Somalia ist der Islam Staatsreligion

Der Islam ist laut Verfassung in Somalia Staatsreligion. Auf dem Open Doors-Weltverfolgungsindex steht Somalia* auf Platz 5. der Länder, in denen Christen am meisten verfolgt werden. Unter den 8,7 Millionen Einwohnern leben schätzungsweise 5.000 Christen. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört dem Islam an. Ehemalige Muslime leben ihren christlichen Glauben im Geheimen.

Seit dem Sturz der autoritären Regierung unter Siad Barre 1991 befindet sich das Land im Bürgerkrieg. Der Norden Somalias ist als Somaliland seit 1991 quasi unabhängig, wird aber von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt. In weiten Teilen des restlichen Staatsgebietes – wie Galmudug, Maakhir und auch in Puntland, wo Amina Muse Ali ermordet wurde – herrschen lokale Clans, Kriegsherren und andere Akteure. Mehrere dieser Gebiete streben auch offiziell nach Autonomie oder Unabhängigkeit.

Immer wieder werden Christen entführt und teilweise brutal ermordet

Immer wieder werden Christen von Islamisten entführt und teilweise brutal ermordet. Die Zahl der Muslime, die Christen wurden, ist unklar. Nach Schätzungen könnten es in Somalia zwischen 75 (Compass Direct) und 1.000 („The Economist“) sein.

Amina Muse Ali ist Waise. Die unverheiratete Frau trat 1997 der „Somali Christian Brothers' Organization“ bei. Sie war ein engagiertes Mitglied dieser „Untergrundgemeinde“ in der Region Lower Juba. Extremisten haben mehrere Leiter der 1996 von Bischof Abdi Gure Hayo gegründeten Hausgemeindebewegung getötet.

Die „Suna Waljameca“ gelten als gemäßigt, anders als die „Al Shabaab“-Miliz, die dem Terrornetzwerk Al Kaida nahesteht. Mehrere Christen, die früher Muslime waren, wurden in den letzten Monaten von Islamisten getötet. Al Shabaab-Führer Sheikh Arbow erschoss in Lower Juba am 28. September die 46-jährige Mariam Muhina Hussein, nachdem er bei ihr sechs Bibeln fand.

Am 15. September erschossen Al-Shabaab-Anhänger den 69-jährigen Omar Khalafe an einem ihrer Kontrollpunkte zehn Kilometer von Merca entfernt. Die Al Shabaab-Miliz kontrolliert einen Großteil von Südsomalia und weitere Gebiete. Sie strebt sowohl den Sturz der Übergangsregierung von Präsident Ahmed in Mogadishu an als auch die strenge Anwendung der Scharia (islamisches Recht).

Aufständische erschossen am 18. August an der Grenze zu Kenia den 41-jährigen Ahmed Matan, weil er den Islam verlassen hat.

In Mahadday Weyne, 100 Kilometer nördlich der somalischen Hauptstadt Mogadishu, erschossen Al-Shabaab-Islamisten am 20. Juli Mohammed Sheikh Abdiraman, der sich ebenfalls vom Islam zum Christentum bekehrt hatte.

Einem Bericht der Agentur Reuters zufolge enthaupteten die Islamisten am 10. Juli in Baidoa auch sieben Christen.

Ebenfalls von den Extremisten enthauptet wurden am 21. Februar zwei Jungen. Ihr Vater Musa Mohammed Yusuf hatte sich geweigert, den Aufenthaltsort eines Gemeindeleiters zu verraten. Er lebt heute in einem kenianischen Flüchtlingslager.

Am 8. November ist der weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen

Open Doors, das Hilfswerk für verfolgte Christen hat zum Gebet für in islamischen Ländern verfolgte Christen aufgerufen. Am 8. November finden deutschlandweit Gottesdienste im Gedenken an rund 100 Millionen verfolgte Christen statt. Derzeit herrscht die größte Christenverfolgung aller Zeiten, alarmiert das Hilfswerk. mehr unter www.opendoors-de.org

Open Doors kümmert sich um wegen Ihres Glauben verfolgte Christen

In rund 50 Ländern versorgt Open Doors Christen, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt oder verfolgt werden, mit Bibeln und christliche Literatur, bildet Gemeindeleiter aus, engagiert sich für Gefangene und unterstützt die Familien ermordeter Christen. In der freien Welt hält das Werk Vorträge und Veranstaltungen, um für das Thema Christenverfolgung zu sensibilisieren und zum Gebet für die verfolgte Kirche aufzurufen. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.

Open Doors wurde 1955 von dem Holländer Anne van der Bijl gegründet, der als "Schmuggler Gottes" weltweit bekannt wurde. Legendär sind die Geschichten, wie er mit seinem VW-Käfer Bibeln hinter den früheren "Eisernen Vorhang" schmuggelte.

Quelle: Pressemitteilung von Open Doors / Compass Direct vom 29.10.2009

 

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