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Christenverfolgung in Eritrea

Eritrea: Christin in Lagerhaft gestorben

27.01.2010: Im ostafrikanischen Eritrea ist eine 41-jährige Christin in einem Gefangenenlager gestorben. Nach Informationen des Hilfswerks für verfolgte Christen Open Doors starb Hana Hagos Asgedom am 24. Januar in Einzelhaft an den Folgen eines Herzanfalls. Damit erhöht sich die Zahl der Christen, die in Eritrea in einem Gefängnis verstorben sind, auf elf.

Open Doors bittet weltweit um Gebet für verfolgte und gefangene Christen in dem ostafrikanischen Land. Am 21. Januar wurde der an Diabetes erkrankte Pastor Habtom Tewelde aus einem Militärlager entlassen. Die Regierung verstärkt die Kontrolle von Religionsgemeinschaften. Sie wies die Leiter staatlich anerkannter Kirchen an, keine Gelder mehr aus dem Ausland anzunehmen.

Christin saß drei Jahre ohne offizielles Verfahren in Haft

Die unverheiratete Hana Asgedom war Mitglied der „Asabe Rhema Church“. Kurz vor ihrem Tod im Alla Militärlager soll sie mit einer Eisenstange geschlagen worden sein, so einheimische Informanten. Die Frau hatte sich gegen die Annäherungsversuche eines Lagerkommandanten gewehrt. Die verletzte Asgedom wurde daraufhin in ihre Zelle zurückgebracht. Dort erlitt sie einen Herzanfall. Asgedom wurde vor drei Jahren verhaftet und saß ohne offizielles Verfahren zunächst im Wi’a Militärlager ein. Später wurde sie mit anderen Gefangenen in das Alla Lager verlegt. Um frei zu kommen, gab man ihr dort die Gelegenheit, ihrem Glauben an Jesus Christus abzuschwören. Als sie sich weigerte, wurde sie mit Einzelhaft bestraft.

Pastor entlassen

Wie Open Doors weiter erfuhr, wurde am 21. Januar Habtom Tewelde (55) entlassen. Der Pastor einer staatlich nicht anerkannten „Full Gospel Church“ wurde im Jahr 2008 verhaftet. Einheimischen Informanten zufolge sei Habtom aufgrund gesundheitlicher Probleme entlassen worden. Der 55-Jährige leidet an Diabetes. Bei seiner Entlassung wurde er angewiesen, seine gemeindlichen Aktivitäten einzustellen.

Staat verbietet Kirchen finanzielle Unterstützung aus dem Ausland

Die Regierung von Eritrea forderte im Dezember die Leiter katholischer und evangelisch-lutherischer Kirchen sowie islamischer Gemeinschaften auf, keine Spenden mehr aus dem Ausland anzunehmen. Die Finanzen dieser Gemeinschaften würden fortan von staatlichen Institutionen kontrolliert werden. Die Anordnung des Amtes für religiöse Angelegenheiten wurde den Gemeinschaften ausgehändigt und um Antwort gebeten. Die Katholische Kirche in Eritrea protestierte gegen diese Anordnung, da sie die Religionsfreiheit verletzen würde. Unklar ist wie die Evangelisch-Lutherische Kirche und islamischen Gemeinschaften reagierten.

Tausende Christen unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt

Nach Angaben von Kirchenleitern sind derzeit fast 3.000 Christen aufgrund ihres Glaubens landesweit in Polizeistationen, Militärlagern oder Schiffscontainern unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Viele sitzen seit Monaten oder Jahren ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren ein. Mindestens elf Christen starben bereits in Gefangenschaft an den Folgen der Haftbedingungen und mangelnder medizinischer Versorgung. Von den rund fünf Millionen Einwohnern Eritreas sind 45 Prozent Christen und 47 Prozent Muslime. Im Mai 2002 erklärte Präsident Issayas Afewerki alle Angehörigen nicht erlaubter Kirchen – darunter 35 evangelikale – zu Staatsfeinden. Nur die Eritreisch-Orthodoxe und die Katholische Kirche sowie die Evangelisch-Lutherische Kirche und der Islam sind anerkannt. Seitdem veranlasst die Regierung Kirchenschließungen und verbietet Privatversammlungen.

Eritrea auf Platz 11 des Weltverfolgungsindex

In dem jährlich veröffentlichten Open Doors Weltverfolgungsindex (WFI), welcher die Länder mit der stärksten Christenverfolgung aufzeigt und analysiert, liegt Eritrea im Jahre 2010 auf Platz 11. Demnach gehört das ostafrikanische Eritera zu den Ländern auf der Welt, in denen Christen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit am stärksten verfolgt, eingesperrt und gefoltert werden.[

Quelle: Open Doors-Mitteilung vom 27.01.2010

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