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Palästinenser haben gewählt

Amtliches Endergebnis: 74 Sitze für Hamas

30.01.2006: Der Zentrale Wahlausschuss (CEC) hat am gestrigen Sonntag, 29.01.2006, das amtliche Endergebnis der palästinensischen Parlamentswahlen bekannt gegeben. Demnach erhält die radikal-islamische Hamas 74 der 132 Sitze im Palästinensischen Legislativrat (PLC), die Fatah-Bewegung kann 45 Abgeordnete stellen.

Hamas hat gegenüber dem vorläufigen Endergebnis 2 Sitze weniger

Im Vergleich zu den ersten Endergebnissen, die am Donnerstagabend veröffentlicht wurden, gibt es eine leichte Veränderung: die Hamas hat zwei Sitze weniger, die Fatah zwei Mandate mehr. Der CEC begründet dies damit, dass am Donnerstag erst 95 Prozent der Stimmen ausgezählt waren. Laut Endergebnis hat die Fatah zusätzlich einen Sitz über die Wahllisten und einen im Bezirk Chan Junis gewonnen.

Die marxistische "Volksfront für die Befreiung Palästinas" (PFLP) kann drei Mandate für sich verbuchen. Die "Demokratische Front für die Befreiung Palästinas" (DFLP), die sich mit weiteren Fraktionen zur Liste "Die Alternative" zusammengeschlossen hat, erhält zwei Sitze. Ebenfalls zwei Abgeordnete stellt die linksgerichtete Liste "Unabhängiges Palästina" von Mustafa Barghuti. Auch der frühere Finanzminister Salam Fajjad und die ehemalige Ministerin Hanan Aschrawi gewinnen mit ihrer Liste "Der dritte Weg" zwei Mandate. Die restlichen vier Sitze gehen an unabhängige Kandidaten.

Heute würde nicht Hamas sondern Fatah gewinnen

Die Palästinenser würden jetzt anders wählen als noch vor fünf Tagen. Das ergab eine Umfrage der Nahost-Beratergesellschaft, die Palästinenser aus dem Westjordanland und Gazastreifen nach der Wahl befragte. Laut der Erhebung käme die Fatah-Partei auf 47 % der Stimmen. Somit wäre sie Wahlsieger. Die Hamas erreichte dagegen nur 42 % . Die restlichen 11 % kämen anderen Parteien zugute.

86 % sagen, Abbas solle nicht zurücktreten

Weiterhin gaben 86 Prozent der Teilnehmer an, dass der Vorsitzende der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, nicht zurücktreten solle. Insgesamt 84 Prozent unterstützen eine friedliche Einigung mit Israel, 16 Prozent sind dagegen.

77 % der Hamas-Wähler wünschen sich Frieden mit Israel

Von den Hamas-Wählern wünschen sich 77 Prozent einen Frieden mit Israel. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an" fordern hingegen 25 Prozent dieser Wähler die Zerstörung Israels. 75 Prozent der Befragten meinten, dass die Hamas ihre Politik ändern solle. 18 Prozent der Teilnehmer gaben an, ihre Stimme bei der Wahl für andere Parteien gegeben zu haben, weil sie unzufrieden mit der Hamas und der Fatah waren. Des Weiteren meinten 62 Prozent, dass die PLO repräsentativ für die Palästinenser stehe, während sich je 19 Prozent der Befragten für die Hamas und für die Fatah aussprechen. 81 Prozent der Teilnehmer würden eine nationale Einheitsregierung unterstützen. Die restlichen 19 Prozent halten nichts davon. Von ihnen gaben 9 Prozent an, dass die Hamas fähig sei, zu regieren. 64 Prozent sind sich dagegen nicht sicher und sprechen sich daher für eine "Testphase" aus. Die Umfrage wurde per Telefon durchgeführt. Insgesamt wurden 863 Palästinenser im Zeitraum vom 27. bis 29. Januar befragt.

Quelle: Israelnetz..de-Newsletter vom 30.01.2006

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

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