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Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 35 / 2018

Eine Kalenderwoche weiter

Bundeskanzler Gerhard Schröder verkündet Agenda 2010 im Bundestag 

„Unruhen“ *)

Vor 10 Jahren: Pogrom gegen Christen im indischen Bundesstaat Odisha

Orissa, Indien, 26.08.2008: Häuser, in denen Christen lebten wurden, wurden zerstört. Foto: Hilfswerk „Kirche in Not“
2008: Es dauerte Wochen, bis sie Scham und Schock überwunden hatte. Dann berichtete eine Ordensschwester der Presse: Mit Äxten, Eisenstäben, Knüppeln gingen radikale Hindus auf das Pastoralzentrum los und brannten es nieder. Sie verfolgten die Flüchtenden, rissen ihnen die Kleider vom Leib, schleppten sie zu der brennenden Ruine und drohten, sie ins Feuer zu werfen. “Ich, Schwester Meena, wurde von Hindus vergewaltigt, und die Polizei schaute zu.” Foto: asianews

26.08.2008: Im indischen Bundestaat Orissa (heute: Odisha) greifen aufgebrachte Hindus christliche Siedlungen an. Sie wollen den Mord an einem 3 Tage zuvor getöteten Hindu-Führer rächen. Die alarmierte Polizei schaut zu und greift nicht ein. Ca. 6.000 Häuser und 300 Kirchen werden angezündet, etwa 1.000 Christen getötet und über 50.000 vertrieben, berichtet das Hilfswerk „Kirche in Not“. Offizielle Zahlen gibt es nicht, juristisch geahndet werden nur Einzelfälle.

* * *

Obwohl sich sofort Maoisten zu dem Hindu-Führer-Mord bekannten, fielen die aufgebrachten Hindus über die Christen her. Offiziell herrscht in Indien Religionsfreiheit, doch wer sich nicht den hinduistischen Regeln unterordnet, dem droht Verfolgung. Das betrifft vor allem Christen und Muslime.

Den Christen werfen die Hindu-Organisationen auch vor, gezielt Niedrigkastige und „Unberührbare“ (Dalits) zu missionieren und dabei auch Geld einzusetzen. Die Kirchen dementieren dies und sprechen von freiwilligen Übertritten mit dem Ziel, dem Kastensystem zu entkommen.

Die Rückkehr vertriebener Christen in ihr Dorf knüpfen die Hindu-Führer bis heute vielerorts an die Bedingung, dass sie zum Hinduismus konvertieren. Doch das lehnen die meisten Christen ab. Gegenüber dem Hilfswerk „Open Doors“ äußerten sie: „Wir werden Christus nicht aufgeben, selbst wenn es unser Leben kostet, denn er hat unsere Sünden vergeben und uns neues Leben geschenkt!“ (mehr bei uns 2012: Mob stürmt Häuser von Christen)

Offenbar haben sie das erlebt, was Jesus schon seinen ersten Jüngern versprochen hat: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8, 32)

Uwe Schütz

 

*) In deutschen Medien sprach man verharmlosend von „Unruhen“, nur die BBC sprach treffender von „Pogromen“.

Quellen: Kirche in Not, Open Doors, wikipedia.de, BBC

mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns:  
2007 : Einführung des Elterngeldes
2007 : Ermordung von 3 Mitarbeitern eines christlichen Verlags in der Türkei
2007 : 1. Veröffentlichung von Wiki Leaks
2007 : Der Rauswurf in der Johannes B. Kerner Show
2008 : Kinostart von BEN X
2008 : Progrom gegen Christen in Odisha / Indien
2009 : Buskampagene für ein Leben ohne Gott
2010 : Anschlag auf Weihnachtsmesse in Ägypten
2010 : In Pakistan ermordet islamischer Mob Frau und Kinder eines Christen
2010 : Bergwerksunglück in Chile - Größte Rettungsaktion der Bergbau-Geschichte
2010 : Bundestag beschließt Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke

1492 : Christoph Kolumbus sucht Seeweg nach Indien
1930 : Mahatma Gandhis legendärer Marsch für die Freiheit Indiens

2018 : Wo werden Christen weltweit am stärksten verfolgt? Indien auf Platz 11

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