Wo liegt der Gazastreifen?
            
               
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                   Karte 
                    Gazastreifen, public domain aus dem CIA World Factbook 
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            Der Gazastreifen ist 
              ein 364 Quadratkilometer großer Küstenstreifen am Mittelmeer 
              zwischen Ägypten und Israel. Offiziell gehört der Gazastreifen 
              - wie das Westjordanland - 
              zu den Palästinensischen Autonomiegebieten und steht unter 
              Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) 
              in Ramallah. Doch seit 2007 wird der Gazastreifen von der radikal-islammischen 
              Hamas 
              kontrolliert, die nicht Teil der PLO ist. 
            
            Bevölkerung
            Der Gazastreifen gehört 
              zu den am dichtesten besiedelten Regionen der Welt. Im Gazastreifen 
              leben ca. 1,5 Millionen Palästinenser (und bis zum Abzug 
              im Juli 2005 7.000 jüdische Siedler). Die Geburtenraten 
              ist eine der Höchsten der Welt. Mehr als jeder zweite Bewohner 
              des Gaza-Streifens ist jünger als 15 Jahre. Die Bevölkerungsdichte 
              liegt zehnmal höher als in Deutschland. Die palästinensische 
              Bevölkerungszahl verdoppelt sich etwa alle 20 bis 25 Jahre. 
            Geschichte
            Zu biblischen Zeiten 
              gehörte der heutige Gazastreifen zum Kern des Siedlungsgebiets 
              der Philister. 
            
               
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                   Karte 
                    der durch Raketen aus dem Gazastreifen bedrohte Gebiete in 
                    Israel 
                    Karte wikipedia.de-User Lencer unter Creative Commons-Lizenz 
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            Der Gazastreifen gehörte 
              ab 1921 zum britischen Mandatsgebiet Palästina. 
              Nach dem UN-Teilungsplan 
              von 1947 und dem ersten 
              arabisch-israelischen Krieg 1948/49 wurde der Gazastreifen von 
              Ägypten besetzt. Seinen 
              Namen Gazastreifen und seine geographische Form erhielt 
              er mit dem anschließenden Waffenstillstandsabkommen. 
            Im Sechstagekrieg 
              1967 wurde der Gazastreifen von Israel erobert und stand unter 
              israelische Militärverwaltung. Im Zuge des Friedensprozesses 
              stimmten die Israelis in Oslo (1993), im 
              Gaza-Jericho-Abkommen (1994) und im so genannten zweiten Oslo-Abkommen 
              (1995) einer palästinensischen Teilautonomie über die 
              besetzten Gebiete zu. Auch der Gaza-Streifen wurde dabei in verschiedene 
              Zonen unterteilt, in denen entweder die Palästinensische Autonomiebehörde 
              oder Israel die Entscheidungsgewalt hatte. 
            Seit der Ausrufung der 
              2. Intifada (oder: Al-Aqsa-Intifada) im Jahr 2.000 kam es zwischen 
              israelischen Soldaten und Palästinensern immer wieder zu blutigen 
              Kämpfen. Mit dem Abschluss eines Waffenstillstands zwischen 
              dem Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde 
              Mahmud Abbas und Israels Ministerpräsidenten Ariel Scharon 
              im ägyptischen Scharm al-Scheich im Februar 2005 ist die Intifada 
              offiziell beendet. 
            2004 setzte der israelische 
              Ministerpräsident Ariel Scharon mit Stimmen der Opposition 
              (u. a. der Arbeitspartei) gegen den Widerstand aus der eigenen Partei 
              den Abbau 
              aller israelischen Siedlungen im Gazastreifen im Parlament durch. 
              Am 
              12.09.2005 verließ der letzte israelische Militärkonvoi 
              den Gazastreifen. 
            Im 
              Januar 2006 gewann die radikal-islamische Hamas bei den Parlamentswahlen 
              der Palästinensischen Autonomiegebiete die absolute Mehrheit. 
              Durch den Stopp der westlichen Finanzhilfen vor allem durch die 
              USA und die EU sah sich die Hamas gezwungen, mit der mit der verfeindeten 
              Fatah  
              eine nationale Einheitsregierung einzugehen. Die Spannungen 
              zwischen der islamistischen Hamas und der religiös gemäßigteren 
              aber mit Korruptionsvorwürfen belasteten Fatah hielten jedoch 
              an und erreichten im Juni 
              2007 einen neuen Höhepunkt. Im Kampf um Gaza gelang es 
              der Hamas, die Fatah aus dem Gazastreifen zu vertreiben.  
            Nachdem die Raketenangriffe 
              aus dem Gazastreifen zunahmen und Israel fast täglich mit Qassam-Raketen 
              beschossen wurde, schloss Israel am 18. Januar 2008 die Grenzübergänge 
              zum Gazastreifen und stellte die Treibstofflieferungen  
            Am 27. Dezember 2008 
              begann die israelische 
              Militäroperation "Gegossenes Blei" mit Bombenangriffen 
              auf Gebäude, in denen Angehörige der Hamas vermutet wurden. 
              Dabei kamen auch mehrere hundert Zivilisten ums Leben. Mit der Sprengung 
              von Schmungeltunneln und einer Seeblockade versucht Israel vergeblich, 
              den Waffenschmuggel 
              in den Gazastreifen und damit den Beschuss durch Raketen zu 
              unterbinden. 
            Letzte Änderung: 
              05.10.2011 
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