Palästinensische Einheitsregierung
            Palästinensische Hamas und Fatah beschließen Einheitsregierung
            11.02.2007: Die Palästinenser-Organisationen 
              Hamas und Fatah haben am Donnerstag, 09.02.07, in Mekka ein Abkommen 
              über eine palästinensische Einheitsregierung unterzeichnet. 
              Dadurch sollen die seit Monaten anhaltenden internen Kämpfe 
              beendet werden, die zahlreiche Todesopfer gefordert haben. 
            In Gaza wurde die Einigung 
              mit Freudenschüssen gefeiert. "Wir haben unseren Atem 
              angehalten", sagte der Fischhändler Mahmud Kassam gegenüber 
              "Ha´aretz". "Wenn Allah will, ist das ein dauerhaftes 
              Abkommen, nicht ein vorübergehender Waffenstillstand. Wir hoffen, 
              das wird zur Aufhebung des Boykotts führen." Die Terrorgruppe 
              Dschihad al-Islami versprach, die neue Regierung zu unterstützen. 
            Hamas gibt Sitze an Fatah ab
            Laut der Vereinbarung 
              soll die bisher allein regierende Hamas nur noch neun Ministerposten 
              erhalten, darunter den des Premierministers. Die Fatah stellt sechs 
              Minister, andere Fraktionen vier weitere. Als Innenminister soll 
              die Hamas einen unabhängigen Kandidaten vorschlagen, der vom 
              Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas (Fatah), bestätigt 
              wird. Der Innenminister ist für die Sicherheit in den Palästinensergebieten 
              verantwortlich. Dasselbe Verfahren soll beim Ressort Planung und 
              bei einem Minister ohne Geschäftsbereich angewandt werden. 
            Im Gegenzug soll die 
              Fatah Unabhängige für das Außenministerium und zwei 
              Posten ohne Geschäftsbereich benennen. Abbas wird Ismail Hanije 
              (Hamas) mit der neuerlichen Regierungsbildung beauftragen, schreibt 
              die palästinensische Nachrichtenagentur "Ma´an". 
                
            Hamas will bisherige Verträge mit Israel "respektieren", 
              aber nicht anerkennen
            Das Abkommen sieht vor, 
              dass die neue Regierung bisherige israelisch-palästinensische 
              Verträge "respektiert". Anerkennen muss die Hamas 
              sie hingegen nicht. Die beiden anderen Bedingungen für ein 
              Ende des internationalen Boykotts, der Verzicht auf Gewalt und die 
              Anerkennung Israels, werden nicht erwähnt. 
            Aus diesem Grund wiederholte 
              der Sprecher des US-Außenministeriums, Tom Casey, nach der 
              Unterzeichnung die Forderung, die palästinensische Regierung 
              müsse die Bedingungen einhalten. Dies berichtet die "New 
              York Times". Bereits am Mittwoch hatte die britische Außenministerin 
              Margaret Beckett angekündigt, selbst bei einer Koalition mit 
              der Fatah werde London erst Kontakt mit der Regierung aufnehmen, 
              wenn die Hamas Israel anerkenne und der Gewalt abschwöre. 
            Auch Israels Außenministerin 
              Zipi Livni erinnerte an die drei Prinzipien. Diese seien nicht verhandelbar 
              und würden für jede künftige palästinensische 
              Regierung gelten. Vizepremier Schimon Peres sagte laut der "Jerusalem 
              Post": "Eine Einheitsregierung ohne einheitliche Politik 
              zugunsten eines Friedens löst kein Problem." Die Palästinenser 
              müssten nicht nur eine neue Regierung bilden, sondern auch 
              einen neuen Pfad in Richtung Frieden einschlagen. 
            Hamas : Wir haben unsere Loyalität an diesem heiligen Ort 
              vor Allah gelobt
            Die Delegationen von 
              Hamas 
              und Fatah 
              hatten seit Mittwochmorgen in Mekka verhandelt. Von dem Palast aus 
              konnten sie die Kaaba sehen - die heiligste Stätte für 
              den Islam. Ihre saudischen Gastgeber hatten diesen Ort gewählt, 
              um die rivalisierenden Gruppen zu einem Kompromiss zu drängen. 
              Das berichtet israelnetz.com unter Berufung auf die die israelische 
              Zeitung "Ha´aretz". Nach der Einigung verpflichteten 
              sich Abbas und der Hamas-Führer Chaled Mascha´al aus 
              Damaskus, sich an die Vereinbarungen zu halten. Der saudische König 
              Abdullah gratulierte den Palästinensern zu dem Abkommen und 
              der zu erwartenden Einheitsregierung. 
            Mascha´al schwor, 
              die Hamas werde den Vertrag nicht brechen: "Ich sage denen, 
              die fürchten, dieses Abkommen werde dasselbe Schicksal erleiden 
              wie seine Vorgänger: Wir haben unsere Loyalität an diesem 
              heiligen Ort vor Allah gelobt." Die bisherigen Vereinbarungen 
              über eine Feuerpause waren nach kurzer Zeit wieder gebrochen 
              worden. "Wir werden in unser Land zurückkehren und dem 
              Abkommen völlig verpflichtet sein", fügte der Hamas-Führer 
              hinzu. 
            Quelle: israelnetz.de-Newsletter 
              vom 09.02.2007 
               
            AREF, 11.02.2007 
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