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Rote Karte für Muslimbruderschaft

Ägyptisches Gericht hat die Muslimbruderschaft verboten

Flagge der Muslimbruderschaft
Flagge der Muslimbruderschaft Quelle: wikipedia.de

24.09.2013: Ein Gericht in Ägypten hat alle Aktivitäten der Islamistenbewegung der Muslimbrüder um den gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi verboten. Das Vermögen der Gruppe wurde eingefroren. Die Richter in Kairo beschlossen außerdem, Immobilien der radikalen Bewegung zu konfiszieren, meldet das ägyptische Staatsfernsehen am gestrigen Montag.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig

Das Urteil kann noch angefochten werden, berichtet Spiegel Online. Allerdings ermöglicht es den Behörden, härter als bisher gegen das umfangreiche Netzwerk der Muslimbruderschaft vorzugehen. Die Bewegung, die noch vor drei Monaten den ägyptischen Präsidenten und die Mehrheit der Minister stellte, steht damit nun schlechter da als unter dem 2011 gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak.

Die Muslimbrüder hatten Ende 2011 die Parlamentswahlen gewonnen

Die Muslimbrüder hatten Ende 2011 die Parlamentswahlen gewonnen. Der aus ihren Reihen hervorgegangene Staatschef Mohammed Mursi wurde Anfang Juli nach nur einem Jahr im Amt vom Militär gestürzt. Seine Anhänger demonstrierten daraufhin wochenlang.

Bei der gewaltsamen Räumung zweier Protestlager der Muslimbrüder in Kairo wurden Mitte August Hunderte Menschen getötet. In den folgenden Wochen wurden 2000 Mitglieder der Muslimbrüder festgenommen, darunter nahezu die gesamte Führungsriege der Islamisten. Der Chef der Muslimbrüder, Mohammed Badie, und seine zwei Stellvertreter wurden wie Mursi wegen Anstiftung zum Mord angeklagt.

Woher kommt die Bewegung der Muslimbrüder?

Die Muslimbruderschaft wurde 1928 in Kairo gegründet. Unter dem Führer Hassan al-Banna wurde die Bruderschaft zu einer politisch relevanten Kraft, durch eigene Firmen, Fabriken, Schulen und Krankenhäuser schuf sie eine Art Staat im Staate. Schnell etablierte sich die Bewegung auch in anderen arabischen Ländern, vor allem Syrien und Jordanien, aber auch mit der Hamas im Gazastreifen.

Viele Muslimbrüder besetzten in Ägypten Schlüsselpositionen in Armee und Gewerkschaften. Die Spannungen zwischen der Bruderschaft und der Regierung eskalierte 1948: Der ägyptische Premierminister fiel einem Attentat zum Opfer, 1949 wurde Banna selbst erschossen. 1954 verbot Präsident Gamal Abdel Nasser die sunnitische Bruderschaft. Bis zum Sturz Husni Mubaraks 2011 blieb die Organisation formell verboten, konnte aber in der Öffentlichkeit weitgehend unbehelligt agieren.

Die ihr nahestehende Partei für Freiheit und Gerechtigkeit wurde 2011 nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Mubarak zugelassen. Auch die Partei ist nun verboten worden.

Die Muslimbrüder berufen sich auf den Koran

Al-Banna formulierte die Grundüberzeugungen der Muslimbrüder in fünf Sätzen: „Gott ist unser Ziel. Der Prophet ist unser Führer. Der Koran ist unsere Verfassung. Der Dschihad ist unser Weg. Der Tod für Gott ist unser nobelster Wunsch.“[9][10] Diese Leitsätze verwenden die Muslimbrüder bis zum heutigen Tag als Motto.[11][12] Der Unterwerfung der Mitglieder der Muslimbruderschaft unter diese Ziele entspricht, dass sie sich in absolutem Gehorsam der Führung der Bruderschaft unterwerfen.

Quellen:spiegel.de am 24.09.2013 und wikipedia.de

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

 

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