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Gilad Schalit

Frei nach 5 Jahren Geiselhaft

Gilad Schalit ist nach über 5 Jahren palästinensischer Geiselhaft wieder zuhause

18.10.2011: Der israelische Soldat Gilat Schalit, hier im Interview mit einem ägyptischen Fernsehsender, ist nach über fünf Jahren Geiselhaft
18.10.2011: Der israelische Soldat Gilat Schalit, hier im Interview mit einem ägyptischen Fernsehsender, ist nach über fünf Jahren Geiselhaft gegen über 1.000 palästinensische Häftlinge freigelassen worden. Foto: AREF-Screenshot von tagesschau der ARD um 20 Uhr

18.10.2011: Mehr als fünf Jahre nach seiner Entführung ist der israelische Soldat Gilad Schalit am heutigen Dienstag über Ägypten nach Israel gebracht worden. In einem ersten Interview äußerte der israelische Soldat gegenüber dem ägyptischen Fernsehen (links im Bild) die Hoffnung, der Gefangenenaustausch werde einen Beitrag zum Nahostfriedensprozess leisten. Für die Freilassung von Schalit werden 1.027 palästinensische Häftlinge aus israelischer Haft entlassen. Unter den Palästinensern sind auch Terroristen, die wegen Beteiligung an Morden zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt wurden.

Am Morgen war der heute 25-Jährige zunächst vom Gazastreifen über den Rafah-Grenzübergang nach Ägypten gebracht worden. Dort übergaben ihn die Ägypter an das israelische Militär. Durch den Übergang Kerem Schalom zwischen Gazastreifen, Ägypten und Israel gelangte Schalit in sein Heimatland.

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Tel Nof nordöstlich der Küstenstadt Aschdod wuren er von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu herzlich begrüßt. Und dann konnte der Soldat erstmals seit der Entführung im Juni 2006 von seinen Eltern in die Arme genommen werden. Sein Vater sagte in einem Fernsehinterview, es sei trotz ein paar kleiner Verletzungen die Neugeburt seiner Sohnes.

Nach Bestätigung Freilassung

Als bestätigt war, dass sich die israelische Geisel in den Händen ägyptischer Regierungsvertreter befindet, begann die Freilassung einer ersten Gruppe von palästinensischen Häftlingen. Ein Teil von ihnen wird über Ägypten in den Gazastreifen oder ins Ausland gebracht. Andere Gefangene wurden ins Westjordanland transferiert. Weitere Häftlinge wurden auf israelischem Gebiet freigelassen, teilte das Militär mit. Die erste Gruppe besteht aus 477 Arabern. Die restlichen Gefangenen sollen in zwei Monaten freikommen.

Die begnadigten Häftlinge in den Palästinensergebieten mit großen Jubel empfangen

Die radikal islamische Hamas feiert auf dem Katiba-Platz in Gaza ihren spektakulären Erfolg: 1.027 palästinensische Häftlinge hat man nach langen Verhandlungen für eine israelische Geisel frei bekommen. Foto: AREF-Screenshot von tagesschau der ARD um 20 Uhr

Für die radikal islamische Hamas ist die Aktion ein spektakulärer Erfolg. Für die Freilassung eines israelischen Soldaten hat man 1.027 Palästinenser aus israelischer Haft frei begkommen. In Gaza, wo die Hamas ergiert, wurde der Sieg ganz groß gefeiert (rechts im Bild).

Auch in Ramallah / Westjordanland wurden die ehemaligen Häftlinge begeistert empfangen. Auch dort schwenkten viele Palästinenser die grünen Fahnen der radikal-islamischen Hamas. Durch den Erfolg der Hamas wird es für Palästinenserpräsident Abbas mit seinem gemäßigten Vorgehen noch enger. Es wird durch dieser Erfolg der radikal islamischen Hamas nun noch schwerer, bei der Bevölkerung gemäßigtere Positionen durchzusetzen.

Der damals 19-jährige Schalit war 2006 aus Israel entführt worden

Der damals 19-jährige Schalit war am frühen Morgen des 25. Juni 2006 bei einem palästinensischen Überfall auf einen israelischen Armeestützpunkt entführt worden. Die acht palästinensischen Angreifer waren durch einen selbstgegrabenen Tunnel in der Nähe von Kerem Schalom auf israelisches Gebiet gelangt. Sie töteten zwei Militärposten und verletzen weitere vier Soldaten. Schalit selbst erlitt bei dem Gefecht eine Schulterverletzung und brach sich die linke Hand und den rechten Zeigefinger und wurde in den Gazastreifen verschleppt.

Während der gesamten Zeit seiner Geiselhaft durfte nicht einmal das Rote Kreuz den Israeli besuchen - ein Verstoß gegen die Menschenrechtskonventionen.

Quellen: israelnetz.com-Newsletter und Tagesschau der ARD vom 18.10.2011

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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