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Gilad Schalit

5 Jahre in Geiselhaft bei der Hamas

Vater von Gilad Schalit widerspricht Presseberichten

18.10.2011: Der israelische Soldat Gilat Schalit, hier im Interview mit einem ägyptischen Fernsehsender, ist nach über fünf Jahren Geiselhaft
Der israelische Soldat Gilat Schalit am 18.10.2011 nach seiner Freilassung aus über fünf Jahren Geiselhaft Foto: AREF-Screenshot von tagesschau der ARD um 20 Uhr

06.12.2011: Gilad Schalit ist während seiner fünfjährigen Gefangenschaft in den Händen der Hamas nicht in einen Hungerstreik getreten. Das teilte Noam Schalit, der Vater der ehemaligen israelischen Geisel, am heutigen Montag auf einer Pressekonferenz in Eilat mit.

Gilad wurde wegen seines schlechten Gesundheitszustandes an Tropf angeschlossen

Schalit widersprach damit Presseberichten gestern, laut denen sein Sohn einen Hungerstreik begonnen haben soll, um Druck auf die Hamas auszuüben. Er bestätigte jedoch, dass es um Gilads Gesundheit schlecht stand: "Er war in so einem schlechten körperlichen Zustand, dass sie ihn an einen Tropf anschließen mussten. Das war nicht das Ergebnis eines Hungerstreiks, sondern einer Reihe von Faktoren, die mit den Bedingungen seiner Gefangenschaft zusammenhingen, wie dem jahrelangen Mangel an Tageslicht."

Auf die Frage nach den Beziehungen zwischen Gilad und seinen Geiselnehmern teilte der Vater mit, sein Sohn spreche derzeit mit offiziellen israelischen Vertretern darüber. "Er erzählt uns nicht viel. Wenn sie mit dem Prozess fertig sind, dann wird er uns wahrscheinlich mehr berichten."

Die Gefangenschaft sei vor allem am Anfang "kein Picknick" gewesen

Die Zeit der Gefangenschaft sei vor allem am Anfang "kein Picknick" gewesen, die Behandlung habe sich dann aber verbessert. Im Jahr 2008 habe Gilad ein Radio erhalten und verschiedene israelische Sender hören können. "Er wusste von unseren Aktivitäten, das zeigt, dass die Rolle des Radios im 21. Jahrhundert noch lange nicht vorüber ist."

Im Rahmen der besseren Behandlung habe Schalit außerdem regionales Essen erhalten. Gilad habe "Hummus, Pita, manchmal Hühnchen" bekommen und mit seinen Wächtern auf Hebräisch, Arabisch und Englisch kommuniziert.

Noam Schalit nahm auch die Presseberichten über das Wiedersehen Stellung

Noam Schalit ging auch auf sein erstes Treffen mit seinem Sohn nach dessen Freilassung ein. Damit reagierte er auf Berichte, in denen es geheißen hatte, die Zusammenkunft sei weniger als herzlich gewesen. "Mein erstes Treffen mit ihm sollte ohne Kameras stattfinden, und ich habe das Protokoll gebrochen. Er kam in Begleitung mehrerer Leibwächter, dem Premierminister, dem Verteidigungsminister, deshalb habe ich mich nicht frei gefühlt, in seine Arme zu springen und in Tränen auszubrechen."

Gilad Schalit war nach über 5 Jahren Geiselhaft im Austausch gegen 1.027 palästinensische Straftäter freigelassen worden

Der 26-jährige Soldat Gilad Schalit war Mitte Oktober nach mehr als fünf Jahren Geiselhaft von der radikal islamischen Hamas freigelassen worden - im Austausch gegen 1.027 in Israel inhaftierte palästinensische Terroristen. Im November wurden ihm Granatsplitter aus seinem Ellbogen und aus dem Unterarm entfernt, von denen er bei seiner Entführung im Juni 2006 getroffen worden war. Im Alter von 19 Jahren war er am 25. Juni 2006 bei einem palästinensischen Überfall auf einen israelischen Armeestützpunkt entführt worden. Die acht palästinensischen Angreifer waren durch einen Tunnel auf israelisches Gebiet gelangt. Sie töteten zwei Soldaten und verschleppten Schalit in den Gazastreifen.

Quelle: Israelnetz.de-Newsletter vom 06. Dezember 2011

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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