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Gefährlicher Glaube

Afghanistan: Fernsehbericht bringt Christen in Lebensgefahr

Afghanistan-Flagge08.06.2010: In Afghanistan besteht für Christen muslimischer Herkunft akute Lebensgefahr. Grund ist die Ausstrahlung eines Fernsehberichtes, der die Taufe von Muslimen zeigt, die zum Christentum konvertiert sind. Ihre Gesichter werden in dem Filmbeitrag offen gezeigt. Die Veröffentlichung des Berichtes löste bis in höchste Regierungskreise des streng islamischen Landes drastische Reaktionen aus.

Das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors ist besorgt um die Sicherheit der Christen und bittet dringend um Gebet. Etliche Gläubige sind bereits aus dem Land geflohen oder untergetaucht. Ein Christ wurde festgenommen, zwei werden vermisst.

Stellvertretender Parlamentspräsident fordert Hinrichtung der Konvertiten

Ende Mai zeigte der private Fernsehsender "Noorin TV" einen Bericht über die Taufe von Afghanen, die sich vom Islam zum Christentum bekehrt haben. Der von mehreren Fernsehstationen ausgestrahlte Beitrag ist versehen mit provakanten Äußerungen gegen den christlichen Glauben. Wie die Associated Free Press berichtete, forderte der stellvertretende Parlamentspräsident daraufhin, "die Afghanen, die in dem Video gezeigt wurden, sollten verhaftet und öffentlich hingerichtet werden". Das afghanische Parlament ordnete eine Untersuchung an. Hunderte verärgerter Studenten demonstrierten in der Hauptstadt Kabul.

Trotz "Religionsfreiheit" ist muslimischen Afghanen ein Religionswechsel verwehrt

Obwohl in der Verfassung Religionsfreiheit garantiert wird, ist verboten, was "im Widerspruch zu den Überzeugungen und Vorschriften der heiligen Religion des Islam steht". Das Menschenrecht auf Religionsfreiheit und damit die persönliche Wahl der Religion oder ein Religionswechsel wird muslimischen Afghanen verwehrt. Nach der Scharia steht auf den "Abfall vom Islam" (Apostasie) die Todesstrafe. Unter den 27 Millionen Einwohnern leben etwa 10.000 Christen, darunter auch Afghanen muslimischer Herkunft.

Afghanistan gehört zu den zehn Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Der Islam ist Staatsreligion. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors belegt das streng islamische Land Platz 6. Mehr Informationen unter www.opendoors-de.org

Quelle: opendoors-Newsletter vom 08.06.2010

Autor dieser Seite: Uwe Schütz