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Afghanistan steht auf der Kippe

Caritas international schließt Abzug ihrer Mitarbeiter aus Afghanistan nicht mehr aus

www.caritas-international.de

19.05.2005: Die jüngsten Anschläge auf Hilfsorganisationen in Afghanistan sind aus Sicht von Caritas international ein dramatisches Zeichen dafür, dass die internationale Staatengemeinschaft ihre Anstrengungen zur Unterstützung der zivilgesellschaftlichen Kräfte deutlich verstärken muss.

"Ich befürchte, dass sich die Situation in der gesamten Region entscheidend verschlechtern wird, wenn wir die Menschen weiter allein lassen", so Afghanistan-Experte Thorsten Hinz von Caritas international "Afghanistan ist kurz davor zu kippen."

Eine reguläre Arbeit von Caritas international in Afghanistan sei bereits jetzt nicht mehr möglich. Caritas-Mitarbeiter im Kabuler Büro haben seit vergangener Woche Anweisung, ihre Unterkünfte nicht mehr zu verlassen. "Wir werden alles Menschenmögliche tun, um der Not leidenden Bevölkerung in Afghanistan weiter beizustehen, befürchten jedoch, dass die Sicherheitslage in Afghanistan uns sehr bald dazu zwingt, unsere Mitarbeiter abzuziehen", sagt Hinz

Bereits 10 Caritas-Entwicklungshelfer ums Leben gekommen

In den zurückliegenden zwei Jahren waren insgesamt zehn Entwicklungshelfer von Caritas-Partnerorganisationen bei ihrer Arbeit ums Leben gekommen. Im Kabuler Büro von Caritas international sind vier deutsche und 13 afghanische Mitarbeiter beschäftigt. Caritas international fördert in Afghanistan zahlreiche Projekte lokaler Partner. Schwerpunkte der Arbeit sind die Nothilfe in Dürregebieten des zentralen Hochlandes, der Wiederaufbau von Trinkwasserleitungen und Straßen, die psychosoziale Behandlung von Kriegstraumatisierten sowie ein Projekt für Schwangere und junge Mütter.

Autor: Uwe Schütz, 19.05.2005

Quelle: Caritas international, Presseinfo vom 19.05.2005

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