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Geiseldrama in Afghanistan

Die Taliban haben eine zweite koreanische Geisel getötet

31.07.07: Knapp zwei Wochen nach der Entführung von 23 Südkoreanern in Afghanistan wurde von der Taliban eine zweite Geisel getötet. Die Polizei fand die Leiche am frühen Dienstagmorgen. Der 29-jährige Shim Sung Min wurde nach Angaben des Taliban-Sprechers Kari Jussef Ahmadi erschossen, weil die afghanische Regierung der Forderung nach Freilassung inhaftierter Kämpfer nicht gefolgt sei.

Vor fast einer Woche hatten die Entführer eine erste Geisel getötet. Sollten die Verhandlungen weiterhin keinen Erfolg zeigen, würden weitere Geiseln sterben müssen, so die Drohung Ahmadis. Die Kidnapper hatten am Montag zunächst zwei Ultimaten verstreichen lassen und dann eine erneute Frist für Verhandlungen gestellt. Der Regierung sei bis Mittwoch, 9:30 Uhr (MESZ), Zeit gegeben worden, teilte Maradschudin Pathan, Gouverneur der Provinz Ghasni mit.

Südkorea ist bestürzt und erhöht den Druck auf Afghanistans Präsident Karzai

Südkorea reagiert bestürzt auf die Ermordung der zweiten Geisel durch die Taliban. Die Regierung in Seoul fordert von Afghanistans Präsident Hamid Karzai , das Leben der anderen Gefangenen zu retten - und stellt Karzai damit vor eine unlösbare Aufgabe.

In Deutschland sorgen sich zahlreiche südkoreanische Christen um ihre in Afghanistan verschleppten 22 Landsleute. «Wir beten jeden Morgen darum, dass sie freikommen», sagte Pastor Jacob Kwon-Soon Tae von der Koreanischen Evangelischen Gemeinde in Leipzig dem epd am Montag.

Die koreanische Gruppe hat sich um Kinder in Kandahar gekümmert

Die südkoreanische Gruppe haben in Kandahr Aufbauhilfe geleistet. Sie stammen aus der presbyterianischen Kirchengemeinde „Saem-mul Community Church“ in Seoul. „Es sind junge koreanische Christen, die sich in evangelistischen Aktivitäten engagierten und sich um Kinder in Kandahar kümmerten“, sagte Joseph Park, Missionschef des Christlichen Rats Koreas. Der Bus der 20 jungen Freiwilligen, angeführt von dem Geistlichen Bae Hyong-Kyo war zum Zeitpunkt des Überfalls auf dem Weg von Kandahar nach Kabul. Die Koreaner waren seit einer Woche im Süden Afghanistans auf einem humanitären und evangelistischen Kurzzeiteinsatz.

Quellen: Jesus.de-Newsletter, epd und spiegel.de

Autor: Uwe Schütz, Montag, 31.07.2007

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Afghanistan bis 2001