Weimarer Verhältnisse
            Vor 95 Jahren: Deutschlands Start in die Demokratie
            
               
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                | Friedrich 
                  Ebert bei der Eröffnung der 1. Nationalversammlung in Weimar 
                  am 06.02.1919 Quelle: www.dhm.de | 
               
               
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                Deutschlandfahne 
                  vor dem Reichstagsgebäude 
                  in Berlin 
                  Die Weimarer 
                  Nationalversammlung beschloss nach langer Diskussion, dass 
                  die deutsche Nationalflagge nicht die Farben des Kaiserreichs 
                  (schwarz-weiß-rot), sondern die Farben Schwarz-Rot-Gold 
                  tragen soll. Die neuen Nationalfarben gingen auf die Farbkombination 
                  der Uniformen des Lützowschen Freikorps im Befreiungskrieg 
                  gegen Napoleon zurück. Foto: wikipedia.de | 
               
             
            06.02.1919: 
              In Deutschland tritt knapp drei Monate nach Abdankung des letzten 
              Kaisers die (am 19.01.1919 vom Volk gewählte) verfassunggebende 
              Nationalversammlung zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Wegen politischer 
              Unruhen (Spartakusaufstand) 
              tagt sie nicht in Berlin (Reichstag) 
              sondern in Weimar. (Daher auch der Name "Weimarer Republik.) 
              Sie will die erste deutsche Demokratie auf den Weg bringen. Friedrich 
              Ebert, SPD, sagt in seiner Eröffnungsrede:  
            "Das 
              deutsche Volk ist frei, bleibt frei  
              und regiert in aller Zukunft sich selbst." 
            Aber die 
              Demokratie "verbraucht" in 14 Jahren 14 Reichskanzler. 
              Am Ende verfügen die links- und rechtsextremen Parteien, die 
              die parlamentarische Demokratie ablehnen (NSDAP,DNVP und KPD), über 
              die Mehrheit im Reichstag. So schafft die Demokratie 1933 
              sich selbst ab (Ermächtigungsgesetz 
              23.03.1933). 
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            Die Geburt 
              des demokratischen Deutschlands stand mit astronomischen Reparationszahlungen 
              an die Siegermächte und der Weltwirtschaftskrise unter denkbar 
              schlechten Vorzeichen. Und wie steht es heute um die Demokratie 
              in Deutschland? 
            Wie schon 
              in der Weimarer Republik soll auch gemäß Grundgesetz 
              alle Staatsgewalt vom Volk ausgehen (Artikel 20, Absatz 2). Aber 
              die Abgeordneten der sogenannten Volksparteien haben kaum einen 
              "Draht" zum Volk. Und anstatt ihrem Gewissen zu folgen 
              (gemäß Artikel 38, 1 des Grundgesetzes), werden sie normalerweise 
              auf Parteilinie gebracht. Dabei sollen Parteien bei der politischen 
              Willensbildung gemäß Artikel 21 des Grundgesetzes eigentlich 
              nur "mitwirken". 
            So muss 
              sich kein Politiker über sinkende Wahlbeteiligungen wundern. 
              Immer weniger Leute sind bereit, für die großen Volksparteien 
              "Stimmvieh" zu spielen, das alle vier Jahre "Honig 
              ums Maul" bekommt. - Aber Krisen sind auch Chancen zur Veränderung! 
            Autor: Uwe 
              Schütz 
              Sprecher: Heiko 
              Müller 
              Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter 
                
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