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Migration ist keine Lösung

Irakische Kirchen: Christen sollen im Land bleiben

17.02.09: Irakische Kirchenvertreter haben Christen dazu aufgefordert, ihr Land nicht zu verlassen, sondern zu Wiederaufbau und Entwicklung des Irak beizutragen. Die westlichen Kirchen sollten keine Migration und Ansiedlung von Flüchtlingen außerhalb des Irak unterstützen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme. Auf Einladung des Ökumenischen Rats der Kirchen waren zwölf Vertreter assyrischer, chaldäischer und anderer Kirchen vor wenigen Tagen im Libanon zusammen getroffen.

Die Lösung ist nicht, den Irak seiner menschlichen Ressourcen zu berauben

Die Christen im Irak sind der Stellungnahme zufolge «ein wesentlicher Teil der irakischen Gesellschaft und tief in dessen Geschichte und Kultur verwurzelt». Sie hätten die gleichen Rechte und Pflichten wie alle anderen Staatsbürger, erklärten die versammelten Bischöfe, Priester und Gemeindevorstände, von denen manche bereits Opfer von Entführungen waren.

«Die Lösung der gegenwärtigen Zustände liegt nicht darin, den Irak seiner menschlichen Ressourcen zu berauben, sondern eine friedliche und sichere Umgebung, Infrastruktur, Arbeit und Schutz für alle Bürger zu schaffen», heißt es in der Erklärung weiter. Dazu sollten auch die westlichen Kirchen beitragen. Die Kirchenvertreter hoben die Bedeutung des christlich-muslimischen Dialogs hervor und vereinbarten, ein ökumenisches Forum aller irakischen Kirchenoberhäupter einzurichten, um mit einer Stimme zu sprechen.

EU will 10.000 irakische Flüchtlinge aufzunehmen

Nach monatelangen Beratungen hatten die EU-Innenminister Ende November beschlossen, rund 10.000 besonders schutzwürdigen irakischen Flüchtlingen, die keine Chance auf eine Rückkehr in ihre Heimat haben, Zuflucht zu gewähren. Deutschland erklärte sich bereit, 2.500 «besonders schutzbedürftige Menschen» aus dem Irak aufzunehmen. Mehrere Kirchenvertreter und Politiker setzten sich besonders für die Aufnahme von Christen ein. Ende Februar oder Anfang März werden die ersten Flüchtlinge im Durchgangslager Friedland bei Göttingen erwartet.

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 17.02.2009 / epd

 

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