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Christen im Irak

Irak: Christen in Mosul werden willkürlich ermordet

15.10.08: Nach einer Meldung von Open Doors, das Hilfswerk für verfolgte Christen, hat sich die Lage der Christen in der irakischen Stadt Mosul dramatisch zugespitzt. Kontaktleute berichteten, dass bewaffnete islamistische Terroristen die Straßen durchstreifen und sich von Passanten ihren Ausweis, ihre ID-Card, zeigen lassen. Auf dem Ausweis ist die Religionszugehörigkeit „Muslim“ oder „Christ“ eingetragen. Weist er den Eintrag „Christ“ auf, wird der Inhaber auf der Stelle durch einen Kopfschuss getötet.

Vor fünf Jahren lebten etwa 300.000 Christen in Mosul, heute sind es 30.000

Verteilung von Hilfspaketen in einem Dorf in Nordirak
Verteilung von Hilfspaketen in einem Dorf in Nordirak
Foto: open doors

Vor fünf Jahren wohnten etwa 300.000 Christen in Mosul, doch sind es heute nur noch 30 000. Panikartig verließen viele die Stadt. Es ist zu befürchten, dass auch der Rest der christlichen Minderheit flüchten wird, wenn diese brutale Gewalt gegen Christen nicht aufhört. Die Christen im Irak sind fast schutzlos der Willkür von Extremisten ausgesetzt. Open Doors ruft dringend weltweit zum Gebet für diese Glaubensgeschwister auf. Vor Kurzem wurde eine mindestens dreijährige Gebets- und Hilfskampagne für Christen in der islamischen Welt gestartet.

Irakische Christen bitten um Gebet

Ein Christ in der Region Mosul, der aus Sicherheitsgründen ungenannt bleiben muss, schrieb:

„Liebe Brüder und Schwestern in Christus, diese E-Mail ist ein Gebetsaufruf für den Irak, für die Menschen im Allgemeinen und insbesondere für die Stadt Mosul und für die dort noch lebenden Christen." ... "Betet, dass die Terroristen, die ihre Morde im Namen Allahs verüben, damit aufhören. Betet für die Christen, dass sie in ihrem Glauben standhaft bleiben und Mut und Trost erfahren. Denkt bitte auch an die vielen Familien, die einen ihrer Lieben, ihre Häuser und ihr Geld verloren haben. Und schließlich betet für die Christen, die fliehen mussten und nun in einem sichereren, aber fremden Gebiet leben müssen und vielleicht nie wieder zurück in ihre Heimat kommen können.“

In der Vergangenheit wurden Christen entführt, jetzt werden sie auf offener Straße ermordet

Weiter heißt es: "In den vergangenen vier bis fünf Tagen wurden rund 25 Christen – manche sprechen gar von 40 - aus religiösen und politischen Gründen in verschiedenen Stadtteilen auf offener Straße ermordet. In der Vergangenheit wurden Menschen entführt, bedroht und mussten sich durch Lösegeldzahlung freikaufen, aber jetzt werden sie ohne Vorwarnung umgebracht. Die Regierung und die amerikanischen Streitkräfte haben nichts dagegen unternommen! Selbst die Medien berichteten nicht darüber, bis an einem Tag viele Christen in umliegende Dörfer und Städte flohen, wo sie unter harten Bedingungen leben. Es gibt Familien, die in ihrem Auto schlafen müssen. Überall herrscht Angst und Sorge. Wir rufen SOS und bitten um eure Gebete.

Quelle: Pressemitteilung von Open Doors vom 15.10.2008

 

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Open Doors im Web unter
www.opendoors-de.org

Externer Link zu Open Doors, dem Hilfswerk für verfolgte Christen