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25 Jahre Hamas

Bei ihrer 25-Jahr-Feier hat die Hamas ihren Kampf gegen Israel beschworen

10.12.2012: Die Hamas hat sich am Samstag bei den Feiern anlässlich ihres 25. Gründungsjahres gewohnt kämpferisch gegeben und angekündigt, Israel niemals anzuerkennen. Hauptredner war der im Exil lebende Chef der Hamas, Chaled Mascha‘al, der zum ersten Mal den Gazastreifen besuchte. Vor Beginn seiner Rede war er unter dem Jubel Zehntausender Palästinenser der übergroßen Attrappe einer M75-Rakete auf einer Bühne entstiegen.

Palästina zu befreien, ganz Palästina, ist eine Pflicht, ein Privileg und ein Ziel. Es ist die Verantwortung des palästinensischen Volkes und der islamischen Nation [...] Der Dschihad und der bewaffnete Widerstand sind der wirkliche und richtige Weg zur Befreiung und zur Wiederherstellung unserer Rechte. Es gibt verschiedene Arten des Kampfes – politisch, diplomatisch, öffentlich, legal und so weiter – aber sie alle sind wertlos ohne den Widerstand“, sagte Mascha‘al laut einer Mitteilung des israelischen Generalkonsulats in München.

„Palästina war und ist arabisch und islamisch“

Palästina – vom Fluss bis zum Meer, vom Norden bis zum Süden – ist unser Land, und unser Recht und unsere Heimat. Wir werden nicht das kleinste Stückchen davon aufgeben. Palästina war und ist arabisch und islamisch“, betonte Mascha‘al. Er stellte klar, die Hamas werde „Israel oder die Legitimierung der Besatzung“ nicht anerkennen. Jerusalem sei die ewige Hauptstadt der Palästinenser. „Wir halten an ihr fest und werden sie Stück für Stück befreien, Viertel für Viertel, Stein für Stein – Jerusalem und alle anderen Orte, die dem Islam und dem Christentum heilig sind. Israel hat kein Recht auf Jerusalem.“ Der Hamas -Chef formulierte klar seine Ziele: „Erst die Befreiung, dann ein Staat. Ein wirklicher Staat ist das Produkt der Befreiung und nicht von Verhandlungen.“ Seine Organisation halte zudem am Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge fest. In dieser Angelegenheit gebe es keine Alternative.

Mascha‘al lobte zudem die militärische Strategie der Hamas während der jüngsten Kämpfe mit Israel Mitte November. Er dankte den bewaffneten Palästinensergruppen, die an der Seite seiner Organisation während der achttägigen israelischen Militäroperation „Wolkensäule“ gekämpft hatten. In Israel inhaftierten Palästinensern versprach er, „es wird nicht lange dauern, bevor wir euch von euren Gittern befreien“. „Die Art, wie wir einige Gefangene in der Vergangenheit befreien konnten ist die Art, die wir nutzen werden, um die verbleibenden Gefangenen zu befreien.“

An den Feierlichkeiten nahmen auch Vertreter der verfeindeten Fatah-Partei teil

An den Feierlichkeiten nahm erstmals seit dem Jahr 2007 auch eine kleine Delegation der mit der Hamas zerstrittenen Fatah-Partei teil. Mascha‘al beteuerte denn auch die Bedeutung der nationalen Einheit und der Versöhnung. Er selbst unterstütze nationale Wahlen, wenn die Hamas – ungeachtet des Wahlausganges – als politischer Partner betrachtete werde.

Israels Premierminister Netanjahu: Hamas zeigt ihr wahres Gesicht

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte nach Mascha‘als Rede am Sonntag: „In den vergangenen 24 Stunden haben wir erneut das wahre Gesicht der Hamas gesehen.“ Die radikal-islamische Gruppe habe nicht die Absicht, jemals mit Israel einen Kompromiss zu erreichen. „Sie wollen Israel zerstören. Der Staat Israel wird seinen Feind besiegen. Aber es ist interessant zu sehen, dass Abu Masen (der palästinensische Präsident Mahmud Abbas , d. Red.) die Aussagen, in denen zu Israels Zerstörung aufgerufen wurde, nicht verurteilt hat – so, wie er auch nie den Raketenbeschuss verurteilt hat.“

Die israelische Regierung wolle wirklichen Frieden mit ihren Nachbarn, aber sie verschließe auch nicht die Augen vor der Realität, so Netanjahu laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Er fügte hinzu: „Ich bin immer wieder erstaunt über die Illusionen anderer Menschen, die sagen, sie seien bereit, diesen Prozess fortzusetzen und die das ‚Frieden‘ nennen. Diesen Menschen die Kontrolle über Judäa und Samaria zu geben hätte nur ein Ergebnis: Gaza vor den Außenbezirken von Tel Aviv , Hadera und Kfar Saba.“ Deshalb müsse Israel dem internationalen Druck standhalten.

Israels Staatspräsident Schimon Peres kritisierte ebenfalls die Hamas , hob zugleich jedoch Abbas als Friedenspartner hervor. „Chaled Mascha‘al hat die Hamas als das dargestellt, was sie ist – eine Terrorgruppe, die Blutvergießen befürwortet und Armut, Hunger und Leid unter dem palästinensischen Volk fördert“. Auf der anderen Seite gebe es Abbas , der ein Friedenspartner sei. „Er ist gegen Terror und erkennt Israels Existenzrecht an“, so Peres.

Der 14. Dezember gilt als Gründungstag der Hamas

Als Gründungstag der Hamas gilt der 14. Dezember 1987. Ihr geistlicher Führer, Scheich Ahmed Jassin, war geprägt von der ägyptischen Muslim-Bruderschaft . Er wurde am 22. März 2004 bei einem israelischen Raketenangriff in Gaza getötet. In ihrer Charta ruft die Hamas ausdrücklich zur Tötung von Juden auf. Das frühere britische Mandatsgebiet Palästina bezeichnet sie als „islamisches Heimatland“, das niemals Nicht-Muslimen überlassen werden dürfe.

Quelle: israelnetz.com-Newsletter vom 10.12.2012

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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