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Aufruf zur palästinensischen Versöhnung

Emir von Katar hat die rivalisierenden palästinensischen Gruppen zur Versöhnung aufgerufen

Emir von Katar mit seiner Ehefrau
Der Emir von Katar (rechts im Bild, hier in Doha) hat mit seiner Ehefrau als erstes Staatsoberhaupt seit 1999 den Gazastreifen besucht.

25.10.2012: Der Emir von Katar hat die rivalisierenden palästinensischen Gruppen zur Versöhnung aufgerufen. Die Spaltung füge den Belangen der Palästinenser Schaden zu, sagte Scheich Hamad Bin Chalifa al-Thani am Dienstag bei seinem historischen Besuch im Gazastreifen.

„Warum bleiben Sie gespalten?“, fragte Al-Thani in einer Ansprache an der Islamischen Universität in Gaza. „Es gibt keine Friedensverhandlungen, und es gibt keine klare Strategie für Widerstand und Befreiung. Warum sollten sich Brüder nicht zusammensetzen und sich versöhnen? Bestimmt stellen Sie fest, dass Ihre Spaltung die Quelle eines größeren Schadens für Ihre Sache und die Sache aller Araber ist. Es ist an der Zeit, dass Sie das Kapitel der Streitigkeiten beenden und ein umfangreiches Kapitel für Versöhnung öffnen.“

Der Emir und seine Ehefrau Scheicha Mosah erhielten die Ehrendoktorwürde der palästinensischen Universität

Der Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) Saeb Erekat äußerte am Mittwoch die Hoffnung, Al-Thanis Besuch werde einen Beitrag zu den Bemühungen um eine Versöhnung zwischen Hamas und Fatah leisten. „Wir unterstützen es, wenn den Menschen in Gaza geholfen wird und sie mit humanitärer Hilfe versorgt werden“, sagte er der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. „Wir schätzen die katarische Hilfe für die Aufhebung der Blockade gegen die Menschen in Gaza.“

Erekat betonte, dass der Besuch im Gazastreifen nicht die PLO delegitimiere. Die in dem Gebiet herrschende Hamas ist kein Mitglied der Befreiungsorganisation. Sie müsse sich bewusst werden, dass Legitimität durch die Wahlurne komme und nicht durch internationale Besuche, forderte der Chefunterhändler.

Hamasführer dankte dem Emir für „das Brechen der ungerechten Blockade“

Der Premierminister der Hamas in Gaza, Ismail Hanije, hatte Al-Thanis Besuch am Dienstag als Beitrag zur Aufhebung der Blockade gewertet. Es war das erste Mal seit 1999, dass ein ausländisches Staatsoberhaupt in den Gazastreifen reiste. „Sie erklären heute, durch diesen Besuch, das Brechen der ungerechten Blockade“, verkündete Hanije an der Stätte einer neuen Stadt, die mit Geldern aus dem Persischen Golf gebaut werden soll. „Heute erklären wir den Sieg gegen die Blockade durch diesen historischen Besuch. Wir sagen danke, Emir, danke, Katar, für diese noble arabische Haltung... Gegrüßt sei das Blut der Märtyrer, die uns zu diesem Augenblick gebracht haben.“

400 Millionen Dollar aus Katar für Bauvorhaben im Gazastreifen

Der Emir war mit einer großen Delegation über Ägypten in den Gazastreifen eingereist. Dort wurde er von einer begeisterten Menschenmenge empfangen. Hanije teilte mit, Al-Thani habe sogar mehr Gelder für Bauprojekte zugesagt, als zunächst angekündigt. Katar werde statt 250 Millionen Dollar nun eine Summe von 400 Millionen Dollar zur Verfügung stellen. Unter anderem solle mit 25 Millionen Dollar eine Stadt für freigelassene Häftlinge errichtet werden. Zudem seien 13 Millionen Dollar für ein Krankenhaus bestimmt, damit Patienten nicht ins Ausland reisen müssten, sondern im Gazastreifen behandelt werden könnten. Weitere Projekte seien ein Jugendrehabilitationszentrum und eine zusätzliche neue Stadt.

Quelle: israelnetz.com-Newsletter vom 25.10.2012

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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