Koran-Verteilung
            Bayerischer Landesbischof lehnt Bannmeilen an Schulen ab
            20.04.2012: Der bayerische 
              Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hält nichts von religiösen 
              Bannmeilen an Schulen. "Bannmeilen und Schweigen wecken bloß 
              Neugier", daher müsse über Sekten und problematische 
              Gruppen geredet werden, sagte Bedford-Strohm der "ZEIT"-Beilage 
              "Christ & Welt". Die Schule sei dazu da, damit sich 
              Jugendliche mit Meinungen und Ideologien auseinandersetzen, "und 
              man sollte ihnen das zutrauen".   
            Kirchenpolitischer Sprecher der Grünen hatte sich gegen missionarische 
              Aktionen an Schulen ausgesprochen
            Vor dem Hintergrund der 
              Koranverteilungsaktionen von radikal-islamischen Salafisten spricht 
              sich dagegen der kirchenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, 
              Josef Winkler, für solche religiösen Schutzzonen an Schulen 
              aus. "Ich halte es für richtig, dass man nicht in Schulen 
              missionarisch tätig ist", sagte Winkler "Christ & 
              Welt". Er würde es auch ablehnen, wenn die ultrakonservativen 
              katholischen Piusbrüder öffentlich Bibeln verteilten. 
               
            Bei den Salafisten handele 
              es sich nach Winklers Meinung nicht um eine religiöse Gruppe. 
              Sie seien "genauso wenig eine Religionsgemeinschaft wie Scientology, 
              sondern eine politische, extremistische Gruppe, die sich unter dem 
              Deckmantel der Religion betätigt, um Hass zu erzeugen". 
              Daher müssten Gespräche mit ihnen nicht religiös, 
              sondern politisch geführt werden. 
            Hintergrund der Debatte ist die Ankündigung von Salafisten, 
              25 Millionen Koran-Exemplare zu verteilen
            Radikal-islamische Salafisten 
              hatten mit ihrer Ankündigung, 25 Millionen Koran-Exemplare 
              kostenlos in Deutschland verteilen zu wollen, heftige Diskussionen 
              in Politik und Öffentlichkeit ausgelöst. Nach Erkenntnissen 
              der Verfassungsschutzbehörden läuft die Aktion in mehreren 
              Bundesländern bereits seit Oktober. Die Gruppierung strebt 
              eine Gesellschaft an, die streng nach den Regeln des Koran ausgelegt 
              und damit nach Auffassung der Sicherheitsbehörden nicht vereinbar 
              mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist. (01/1048/18.04.2012) 
               
            Autor dieser Webseite: 
              Uwe Schütz 
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