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Rahman frei, aber andere Christen inhaftiert

Der zum Christentum übergetretene Abdul Rahman wurde in Afghanistan aus dem Gefängnis entlassen

29.03.06: Nach massivem internationalen Druck ist der zum Christentum übergetretene Afghane Abdul Rahman aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Kabul entlassen worden. Italien bot ihm Asyl.

Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in der afghanischen Hauptstadt. Rahman war wegen seines Abfalls vom islamischen Glauben in Kabul mit der Todesstrafe bedroht worden. Der zuständige Richter hatte den Fall am Sonntag an die Staatsanwaltschaft zurückverwiesen und weitere Untersuchungen über eine eventuelle Unzurechnungsfähigkeit Rahmans angeordnet.

Nach der Scharia, der islamischen Rechtsordnung, auf der das afghanische Rechtssystem basiert, steht auf den Abfall vom islamischen Glauben die Todesstrafe. Das gilt allerdings nur, wenn der Konvertit im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Aloko kritisierte, die internationale Aufregung und die Medien hätten das "kleine Thema" aufgebauscht.

Nach Freilassung von Abdul Rahman wurden in Afghanistan wieder Christen inhaftiert

Die Freilassung des afghanischen Konvertiten Abdul Rahman hat eine erneute Welle von Schikanen gegen Christen im Land ausgelöst. Dies meldet kath.net unter Berufung auf „Compass Direct“. Zwei Konvertiten seien festgenommen worden. Genauere Informationen gibt es nicht. Der Nachrichtendienst berichtete außerdem, dass Christen von der Polizei schikaniert würden.

Abdul Rahman selbst, der vor kurzem aus der Haft entlassen wurde, ließ über einen Mitarbeiter eines Hilfswerkes ausrichten, dass er nicht zu bereuen habe. „Ich habe die Bibel gelesen, und das hat mein Herz und meinen Verstand geöffnet“, sagte er laut Bericht von „La Repubblica“.

„Ich habe nichts zu bereuen, ich respektiere das afghanische Recht und ich respektiere den Islam. Aber ich wollte ein Christ werden, ich tat es für mich, für meine Seele. Das ist keine Beleidigung.“ Derzeit befindet sich Rahman an einem unbekannten Ort. Er hat um Asyl im Westen angesucht, da ihm in seiner Heimat der Tod durch Lynchjustiz droht.

AREF, 29.03.2006

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Ulrich Parzany fordert bei ProChrist06 die Freilassung von Rahman

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