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Der Alptraum von Seveso
Vor 25 Jahren: Größter Chemieunfall des 20. Jahrhunderts
10.07.1976, Meda bei Mailand: In einer Fabrik des schweizer Pharma-Konzerns Hoffmann-LaRoche gelangen durch ein Sicherheitsventil giftige Gase ins Freie. Es gibt weder Warnsysteme noch Alarmpläne.
In
dem Ort Seveso verrecken zahllose Tiere jämmerlich, Kinder werden reihenweise
mit Hautreizungen und Durchfall in die Kliniken eingeliefert. Erst neun Tage
(!) später erfährt die Bevölkerung: Bei der Gaswolke handelte
es sich um hochgiftiges Dioxin (TCDD). 2 kg Dioxin
machen das Gebiet auf Jahre unbewohnbar.
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Das hochgiftige Dioxin (TCDD) entstand durch Überhitzung eines Reaktors. TCDD verätzt nicht nur die Haut, sondern schädigt innere Organe und führt zu Veränderungen der Erbsubstanz. Schwangere Frauen ließen deshalb ihre Kinder aus Angst vor Missbildungen abtreiben.
Die Folge von Seveso waren "Seveso-Richtlinien" der EU, um "Gefahrenpotentiale in sozialverträglicher Weise zu vermeiden."
Eine Beruhigungspille ?
Störfälle zeigen uns, wie anfällig unser selbst gemachtes System ist.
Uwe Schütz
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Reaktorkatastrophe
von Tschernobyl