Armutszeugnis für unser Schulsystem
            Eine ehemalige deutsche Heimschülerin, 22, plaudert gegenüber 
              der FAZ
            
            24.06.2011: "Homeschooling 
              ist keine Parallelgesellschaft". Unter dieser Überschrift 
              hat die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) am Montag 
              eine 22-jährige "bibeltreue Christin" ausführlich 
              porträtiert, die fünf von 13 Schuljahren zu Hause verbracht 
              hat.  
            Nicht gut war, dass wir uns verstecken mussten
            Heute arbeitet die junge 
              Frau, die ihr Abitur mit der Note 1,8 und ein Studium der Betriebswirtschaftslehre 
              mit 1,9 abgeschlossen hat, in einem führenden Industrieunternehmen 
              als Controllerin. "Das einzige, was ich am Homeschooling nicht 
              gut fand, war, dass wir uns verstecken mussten", zitiert die 
              FAZ die junge Frau, die aus Angst vor Repressalien ihren richtigen 
              Namen nicht nennen will und im Bericht "Katharina" genannt 
              wird. Ansonsten habe der Unterricht zu Hause nur Vorteile: Sie habe 
              sich selbstbestimmt Wissen aneignen können und früh gelernt, 
              ein eigenes Zeitmanagement zu entwickeln. Darüber hinaus beschreibt 
              der Beitrag einen weiteren Vorteil des Homeschooling: "Ich 
              habe mir schon früh angeeignet, aus Büchern zu lernen, 
              das ist wahnsinnig effektiv", zitiert die FAZ die 22-Jährige. 
              So habe sie ihr Studium in nur fünf Semestern absolviert, und 
              ihr jetziger Chef habe ihr einmal gesagt, er habe noch nie jemanden 
              kennengelernt, der "so eigenverantwortlich und systematisch 
              seine Arbeit organisiert".   
            Eltern hatten sich aus erzieherischen Gründen für den 
              Hausunterricht entschieden
            Ihr Vater, ein ehemaliger 
              Mathe- und Physiklehrer, hatte die junge Frau in Mathematik, Physik 
              und Chemie unterrichtet. Die Mutter vermittelte alle anderen Fächer. 
              Ihre Eltern hätten den Hausunterricht aus erzieherischen Gründen 
              und wegen eines hohen Bildungsanspruchs bevorzugt, berichtet die 
              FAZ. Allerdings hätten sie ihre vier Kinder nicht zum Hausunterricht 
              gezwungen, sondern ihnen nur die Möglichkeit eröffnet. 
              Über die Rückkehr in eine Schule habe jedes Kind selbst 
              entscheiden können. Bei "Katharina" war dies nach 
              der achten Klasse. Sie wollte sich vergleichen und den Realschulabschluss 
              machen. Wie es in dem Zeitungsartikel heißt, wurde sie in 
              eine Gesamtschule aufgenommen, wo sie sich in dem Klassenverband 
              problemlos integrieren und mithalten konnte.  
            Ehrlichkeit, Teamgeist und Verantwortungsgefühl vermittelt 
            
            Neben dem eigentlichen 
              Lehrstoff sind "Katharina" dem Bericht zufolge zu Hause 
              Ehrlichkeit, Teamgeist und Verantwortungsgefühl vermittelt 
              worden. Allerdings gestehe sie ein, dass bei weitem nicht alle unterrichtenden 
              Väter und Mütter so bildungsbeflissen sind wie ihre Eltern. 
              "Die meisten anderen Heimschüler, die ich kenne, sind 
              Christen wie wir. Fast alle machen eine Ausbildung, weil sie kein 
              Abitur machen können, wenn sie nicht zur Schule gehen", 
              erzählt die junge Frau.  
            Heimschülerin kritisiert die Ressentiments gegen Hausunterricht
            In dem Bericht bedauert 
              "Katharina" die vielen Ressentiments in Deutschland gegen 
              den Hausunterricht. Es werde einem unterstellt, "dass man in 
              eine Parallelgesellschaft flüchtet und sich abschottet, dass 
              man fundamentalistisch und sektiererisch ist". Aber eigentlich 
              wolle man sich integrieren. Das gehe nur nicht, "weil es als 
              illegal gilt, was wir tun". Ihrer Meinung nach sollte jeder 
              selbst entscheiden dürfen, auf welche Weise er sich Wissen 
              aneignet. Schließlich, so zitiert die FAZ die junge Frau, 
              komme es auf das Ergebnis an, nicht auf den Weg zum Ziel. Zumindest 
              ihr Werdegang sei ein Indiz dafür, dass sie recht haben könnte. 
            In Deutschland gibt es nicht Bildungspflicht, sondern Schulpflicht
            In Deutschland werden 
              nach Schätzungen 500 Kinder illegal zu Hause unterrichtet. 
              Eltern, die ihre Kinder nicht in eine staatlich anerkannte Schule 
              schicken, und damit gegen die "Schulpflicht" verstoßen, 
              drohen Geldstrafen, die bei Nichtzahlen schon in Haftstrafen umgewandelt 
              wurden. Eine Klage 
              vor dem Bundesverfassungsgericht wurde im Jahr 2006 mit der Begründung 
              abgewiesen, die allgemeine Schulpflicht diene der Durchsetzung 
              des staatlichen Erziehungsauftrags und der Heranbildung verantwortlicher 
              Staatsbürger. Als erstes deutsches Bundesland hat Bayern im 
              Februar 2006 eine "Ergänzungsschule zugelassen". 
              Eltern dürfen ihre Kinder nach offiziellen Lehrplänen 
              zu Hause unterrichten - die Prüfungen werden in staatlichen 
              Schulen abgelegt mehr 
               
            
            Quelle: www.pro-medienmagazin.de 
              vom 20.06.2011 
            Autor dieser Webseite: 
              Uwe Schütz 
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