Diskussion um "minderheitenfeindliche 
              Angebote" geht weiter
            Volker Beck von Die Grünen macht Christival zum Thema im 
              Bundestag
            
               
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                | Volker 
                  Beck, Bündnis 90/Die Grünen, am 13.02.08 in der Fragestunde 
                  des Bundestages Foto: Screenshot auf Kanal Phoenix | 
               
             
            12.02.08: Die Diskussion 
              um ein abgesagtes Seminar zur Homosexualität auf dem christlichen 
              Jugendkongress Christival, für das Familienministerin von der 
              Leyen die Schirmherrschaft übernommen hat, scheint kein Ende 
              zu nehmen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur idea versicherte 
              Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, der dem Christival-Kuratorium 
              angehört, in einem Schreiben an erste Parlamentarische Geschäftsführer 
              der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Volker 
              Beck, dass er dessen Kritik an dem abgesagten Seminar voll 
              und ganz teilt. Die Pressestelle des Landeskirchenamtes bestätigte 
              gegenüber idea die Existenz des Briefes. Es handelt sich 
              um einen privaten Brief, deshalb nimmt die Landeskirche dazu keine 
              Stellung, hieß es auf idea-Anfrage.  
            Morgen wird sich der 
              Bundestag in einer Fragerunde mit dieser Thematik befassen.  
            Auch der Vorsitzender der Ev. Allianz Jürgen Werth kritisiert 
              Volker Beck
            Unterdessen meldete sich 
              auch der Vorsitzende Deutschen Evangelischen Allianz (DEA), Jürgen 
              Werth zu Wort. In einem Interview in den Mitteldeutschen Kirchenzeitungen, 
              das in dieser Woche erscheint, übte er scharfe Kritik an den 
              Angriffen von Volker Beck. 
            Nach biblischer Aussage 
              sei die praktizierte Homosexualität eine "Zielverfehlung", 
              so Jürgen Werth, praktizierte Homosexualität könne 
              darum keine "Schöpfungsvariante" sein. Argumenten, 
              nach denen die Stellen in der Bibel, die Homosexualität ablehnen, 
              rein historisch seien und heute keine Gültigkeit mehr hätten, 
              erteilte Werth eine Absage. "Der biblische Befund ist eindeutig 
              und hat nichts an Gültigkeit verloren. 'Seid fruchtbar und 
              mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan
' 
              Mit diesem Auftrag schickt Gott die Menschen in die Welt", 
              so Werth. 
            DEA mahnt "das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung" 
              an
            Aus diesem biblischen 
              Befund ergebe sich jedoch nicht die Ansicht, dass die Evangelische 
              Allianz homosexuell empfindende Menschen ausgrenze oder diffamiere. 
              "Ich bin froh, dass es in unserem Bereich zahlreiche Bewegungen 
              gibt, die Menschen, die unter ihrer Neigung leiden, zu helfen versuchen. 
              Wer solche Bewegungen diffamiert, nimmt Menschen, die sich verändern 
              möchten, das Recht auf Freiheit und Selbstbestimmung", 
              so Werth. 
            DEA zum Dialog mit Volker Beck bereit
            Beck, der sich offen 
              zu seiner Homosexualität bekenne, richte sich mit einer Kampagne 
              gegen alle, die eine andere Position bezögen als die Schwulen- 
              und Lesbenbewegung. "Nicht das Christival verstößt 
              gegen den Minderheitenschutz, sondern die von Herrn Beck initiierte 
              Kampagne", sagte Werth. 
            Er bedauere es, dass 
              trotz der Absage des Seminars weiterhin die Gefahr bestehe, dass 
              das Anliegen des "Christival" durch eine monatelange Auseinandersetzung 
              von dieser Randthematik überlagert werden könnte. Gleichwohl 
              sei die Evangelische Allianz zu einem Dialog mit den Grünen 
              über Fragen zur Bewertung von Homosexualität bereit. Werth 
              weiter: "Allerdings gilt für jeden Dialog das, was der 
              Philosoph Hans-Georg Gadamer einmal gesagt hat: 'Ein Gespräch 
              setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte.'" In 
              der "Kleinen Anfrage" der Grünen-Fraktion an die 
              Bundesregierung sei jedoch von "fundamentalistischen 'Heilungs'-Scharlatanen" 
              die Rede. "Das grenzt an den Straftatbestand der Beleidigung 
              und ist keine gute Voraussetzung für einen offenen Dialog", 
              so der Allianz-Vorsitzende. 
            Christival verzichtete Anfang Januar auf das Seminar über 
              Homosexualität
            Anfang Januar hatte das 
              Christival 2008, der Kongress junger Christen in Bremen, angekündigt, 
              das umstrittene Seminar Homosexualität verstehen  
              Chance zur Veränderung aus dem Programm zu nehmen. Man 
              wolle das Treffen nicht unnötigen Diskussionen aussetzen. Anlass 
              war die Kritik des Grünen-Politikers Volker Beck. Er hatte 
              an Familienministerin von der Leyen appelliert, sich von Christival 
              2008 zu distanzieren. Sie könne als Bundesfamilienministerin 
              nicht Schirmherrin eines Kongresses sein, bei dem "gefährliche 
              Psychokurse und minderheitenfeindliche Angebote" gemacht werden 
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            Kommentar
            Immer, wenn das Thema 
              Homosexualität in der Öffentlichkeit kritisch bewertet 
              wird, meldet sich Volker Beck zu Wort. Das ist sein gutes Recht. 
              Gleiches Recht haben jedoch auch die, die in Fragen gleichgeschlechtlicher 
              Partnerschaften, der Definition von Ehe und Familie oder in der 
              Beurteilung von Homosexualität als Lebensform eine andere Auffassung 
              vertreten. Hier sollte sich Volker Beck als guter Demokrat beweisen. 
            Quelle: jesus.de-newsletter 
              vom 12.02.2008 
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