Das 
              Buch, das Deutschland veränderte
            Vor 500 Jahren: Luther 
              hat die Übersetzung des Neuen Testaments fertiggestellt
            
               
                 
                  
                    
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                      | Martin 
                        Luther (*10.11.1483, 18.02.1546) als er sich inkongnito 
                        als Junker Jörg auf der Wartburg aufhielt. 
                        Gemälde 1522 von Lucas Cranach | 
                       
                          
                          1. Neues Testament in Deutscher Sprache. Am 21.09.1522 
                          kam es ohne Verfassernamen in den Handel. Fachleute 
                          nennen es deshalb "September-Testament". Es 
                          ist mit Holzschnitten versehen, 1. Auflage etwa 3.000 
                          Exemplare 
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                   Der 
                    "Tatort": Rekonstruierte Lutherstube auf der Wartburg, 
                    oberhalb von Eisenach, Thüringen, wo Martin Luther das 
                    Neue Testament ins Deutsche übersetzte 
                    Foto wikipedia.de, public domain 
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            01.03.1522: Der seit 
              14 Monaten exkommunizierte Theologieprofessor und Augustiner-Mönch 
              Martin Luther 
              verlässt die Wartburg, wo ihn der sächsische Kurfürst 
              Friedrich III. 10 Monate unter falschem Namen einquartiert hatte, 
              um ihn vor Verfolgung zu schützen. Im Gepäck hat Luther 
              die 1. Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche. Zur Leipziger 
              Herbstmesse soll sie als Buch auf den Markt kommen. Alle Vorbereitungen 
              werden geheim gehalten. Ende Juli geht die dritte Druckerpresse 
              in Betrieb. Trotz des recht hohen Preises sind die ersten 3.000 
              Exemplare dann schnell verkauft, und bereits im Dezember (1522) 
              erscheint die 2. Auflage.   
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            Den Impuls, die Bibel 
              ins Deutsche zu übersetzen, hatte Luther im Dezember (1521) 
              bekommen, als er die Wartburg inkognito für ein paar Tage verlassen 
              hatte, um in Wittenberg die reformatorische Entwicklung zu beobachten: 
              Im Hause des Professors Philipp Melanchthon drängten ihn seine 
              Weggefährten, die Bibelübersetzung in Angriff zu nehmen. 
            Und so übersetzte 
              Martin Luther auf der Wartburg das Neue Testament in nur 11 Wochen 
              ins Deutsche. Am wichtigsten war ihm nicht die wörtliche Übersetzung, 
              sondern dass der Text verstanden wird und einprägsam ist. 
            Dank Übersetzung 
              und Buchdruck 
              waren auch Laien bald nicht mehr allein von dem abhängig, was 
              der Pfarrer von der Kanzel verkündete, sondern sie konnten 
              selbst lesen, was Jesus gesagt und seinen Jüngern vorgelebt 
              hat und wie sich dann seine Botschaft bis nach Europa verbreitete. 
              So lasen sie z.B. im 1. Brief von Paulus an seinen Schüler 
              Timotheus: Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und 
              sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1. Timotheus 2, 34). 
              Und bald merkten sie, dass die Bibel ein lebendiges 
              Buch ist und Gott durch die alten Texte auch in die Situation ihrer 
              Leser hineinspricht. 
            Autor: Uwe Schütz 
              Sprecher: Heiko Müller 
            Der Kalenderblatt-Autor 
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