Schwarzer Freitag
            Vor 710 Jahren: Geheimer Befehl von König Philipp IV. zur 
              Verhaftung der Templer
            
              
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                Balduin 
                  II., König von Jerusalem (2. von rechts), übergibt 
                  einen Teil seines Königspalastes (heute al-Aqsa-Moschee) 
                  an die Templer Hugo von Payens und Gottfried von Saint-Omer 
                  (links im Bild). Die 4. Person ist Warmund, Patriarch von Jerusalem 
                   
                  Quelle: wikipedia.de, public domain | 
               
             
            14.09.1307: In Frankreich 
              erlässt König Philipp IV. einen Haftbefehl gegen alle 
              Templer. Sie seien zu verhaften und dem Urteil der Kirche zuzuführen. 
              Alle Besitztümer seien zu beschlagnahmen. 
            An alle Militärdienststellen 
              ergehen versiegelte Briefe mit der Auflage, sie am Freitag, den 
              13. Oktober (1307), zu öffnen und strikt dem Inhalt zu folgen. 
              Durch die fast gleichzeitige Verhaftung in ganz Frankreich können 
              nur wenige Templer entkommen. Die Vorwürfe sind bei allen Templern 
              gleich: Ketzerei und Sodomie. 
            Die Untersuchung der 
              Inquisition 
              zieht sich über Jahre hin. Am 18.03.1314 wird mit Jacques de 
              Molay der letzte Großmeister des Templerordens in Paris auf 
              dem Scheiterhaufen verbrannt.  
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            Der Templerorden 
              entstand kurz nach der Eroberung Jerusalems 
              1099 zum Schutz der christlichen Pilger vor muslimischen Überfällen. 
              Im Gegensatz zu den Kreuzrittern waren die Templer eine Kombination 
              aus Rittern und Mönchen. Sie waren deshalb keine Angreifer 
              und keine Eindringlinge, sondern Verteidiger und Beschützer. 
               
            
               
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                | 18.03.1314: 
                  Die 
                  Hinrichtung von Jakob von Molay, letzter Großmeister der 
                  Templer Quelle: (Wikimedia Commons, Lithographie, 
                  Nachdruck/reprint in Albert Gallatin Mackey (18071881) 
                  History of Freemasonry) | 
               
             
            Ihr Hauptquartier 
              befand sich auf dem Tempelberg 
              in Jerusalem, wo einst der Tempel Salomons stand. Im Volk waren 
              die Templer überall hoch geachtet und fanden bald auch viele 
              finanziellen Unterstützer. Mit der Eroberung Jerusalems durch 
              Saladin 1187 verloren die Templer ihre ursprüngliche Aufgabe. 
               
            Jahrhundertelang 
              waren die Templer allgemein als Ketzer verschrien, und der Vatikan 
              wurde für ihre Hinrichtung verantwortlich gemacht. Doch 2007, 
              700 Jahre nach ihrer Verhaftung, öffnete der Vatikan seine 
              Archive: Aus den Prozessakten geht eindeutig hervor, dass die Anschuldigungen 
              gegen die Templer größtenteils unhaltbar waren.  
            Unklar bleibt, 
              warum der Vatikan dies 700 Jahre lang offenbar nicht öffentlich 
              kommunizierte. So entstand viel Platz für immer neue Verschwörungstheorien. 
              Ein Mordmotiv für den französischen König wäre 
              schnell gefunden: Die Templer hatten auch ein innovatives Bankensystem 
              entwickelt, und die europäischen Monarchen waren bei ihnen 
              hoch verschuldet, so auch König Philipp IV., der sie auslöschte. 
            Zu den Nachfolgern 
              der Templer ernannten sich insbesondere fragwürdige Organisationen. 
              Bis heute halten sich aber Gerüchte, dass der Templerorden 
              überlebt hat. Doch wenn es noch echte Templer gibt, wie kann 
              man sie unterscheiden? Ihr Herr und Meister sagte zu der Frage: 
              An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen (Matthäus 
              7, 16). 
            Uwe Schütz 
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