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Andreas Malessa

Nicht Moral, sondern das Evangelium verkünden

Andreas Malessa warnt vor fundamentalistischer Verkündigung

Andreas Malessa
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„Was macht ihr mit mir, wenn heute meine Frau wegläuft, mich morgen die Steuerfahndung anklagt und sich übermorgen mein Sohn als schwul outet?"
(Sein "Lackmustest für christliche Gemeinden")
Foto: www.pro-medienmagzin.de

11.06.08: Scharfe Kritik übte Andreas Malessa, Journalist und Pastor im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, an evangelistischer Verkündigung mit fundamentalistischen Bibelauslegungen auf der Tagung "Runder Tisch Evangelisation" der Lausanner Bewegung, die seit Montag, 09.06., in Berlin stattfindet.

"Wer Verkündigung des Evangeliums von seinen ethischen Rändern her beginnt, wird Zulauf haben", sagte der Journalist in seinem Vortrag über "Verkündigung in der Postmoderne. "Alle hermetischen Gruppen und Sekten haben den. Je fundamentalistischer, je radikaler, je simpler eine Bewegung, eine Bibelschule, eine Gemeinde argumentiert, umso attraktiver ist sie zunächst für den postmodernen Sinn- und Heimatsuchenden." Wer dieser Versuchung nachgibt, verkündige aber nicht mehr das Evangelium, sondern die Grenzen seines eigenen Schriftverständnisses, seines Gottesbildes und seiner Gemeinde als Evangelium.

Der "Lackmustest"für christliche Gemeinden

Malessa zufolge gibt es auch für christliche Gemeinden einen Lackmustest. Er laute: „Was macht ihr mit mir, wenn heute meine Frau wegläuft, mich morgen die Steuerfahndung anklagt und sich übermorgen mein Sohn als schwul outet? Darf ich dann weiterhin in der Gemeinde mitarbeiten?" Es verbiete sich, eine moralische Überlegenheit des Christen als evangelistisch-missionarisches Argument zu predigen.

"Die erstaunliche Milde, mit der eine sonst so beißfreudige fromme Publizistik die Scheidung der niedersächsischen Landesbischöfin Margot Käßmann im Frühjahr 2007 kommentierte, ließ manche Leser ahnen, in wie vielen Ehen evangelikaler Führungspersonen es wohl auch nicht zum Besten stehen muss", sagte der Journalist.

Andreas Malessa kritisiert die fromme Christival-Berichterstattung

Scharfe Kritik äußerte Andreas Malessa auch an der Berichterstattung christlicher Medien im Vorfeld des Jugendfestivals "Christival" in Bremen. Insbesondere sei mit der Kritik des Grünen-Abgeordneten Volker Beck am Christival falsch umgegangen worden.

Das "politische Eigentor" der Christival-Kritik des Grünen-Abgeordneten Beck, das letztlich nur dazu führe, das die 16.000 Christival-Teilnehmer nie im Leben die Grünen wählen würden, wurde "nicht etwa belacht", sagte Malessa (Hochdorf b. Stuttgart) auf der Tagung "Runder Tisch Evangelisation". "Stattdessen wurde in gewohnt alarmistischem Ton der kurze Zwischenfall 15 Wochen lang zu einer gesamtabendländischen Christenverfolgung aufgeblasen."

Wer ist Andreas Malessa?

Andreas Malessa, Jahrgang 1955, wurde bekannnt als Teil des Gesangs-Duos "Arno & Andreas" und gab von 1972 bis 1991 rund 1.400 Konzerte im In-und Ausland. Er ist Hörfunkjournalist beim DeutschlandRadio/Kultur in Berlin und beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt sowie TV-Moderator beim Südwest-Fernsehen Baden-Baden.

12 Jahre lang an jedem Sonn- und Feiertag live mit den "Songs um Acht" in SDR 3, machten ihn vor allem seine Fernseh-Sendungen "Um Himmels Willen", "Paternoster", "Um Elf" und "Lebensfragen" als kompetenten Fachjournalisten für Religion und Kultur bekannt.

Quelle: www.pro-medienmagazin.de

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz, 11.06.2008

 

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