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Calvin-Gedenkjahr

Reformierter Kirchenbund hat in Genf das Calvin-Genkjahr eröffnet

03.11.08: Aus Anlass des 500. Geburtstags des Kirchenreformators Johannes Calvin im Sommer 2009 ist am gestrigen Sonntag in Genf ein Gedenkjahr eröffnet worden. Bis zum November 2009 sollten Kongresse, Symposien und Ausstellungen über das Leben und Werk des Reformators stattfinden, teilte der theologisch auf Calvins Lehren gründende Reformierte Weltbund in Genf mit. Der Weltbund, ein Zusammenschluss von 214 reformierten Kirchen weltweit, startete das Jubiläumsjahr in einem Festakt gemeinsam mit den Schweizer evangelischen Kirchen.

Reformierter Kirchenbund würdigt «visionären» Reformator Johannes Calvin

«Calvin, der visionäre Reformator, hat eine Bewegung ausgelöst, die sich bis an die äußersten Grenzen der Welt verbreitet hat: Mehr als 80 Millionen Christinnen und Christen in 107 Ländern berufen sich heute auf sein Erbe», sagte Setri Nyomi, Generalsekretär des Reformierten Weltbundes zum Auftakt der Feier an der Genfer Mauer der Reformatoren. Vertreter der reformierten Gemeinschaften aus der ganzen Welt nahmen an der Zeremonie teil.

Als einen «der scharfsinnigsten theologischen Denker in der Geschichte der Theologie» würdigte der Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Thomas Wipf, den Reformator. In seinem Werk habe Calvin das Gedankengut der Reformationsbewegung erstmals systematisiert. «Das hat die Bewegung gestärkt und den Kirchen geholfen, sich zu organisieren,» so Wipf.

Die meisten Gedenkveranstaltungen finden in Genf statt

Im Calvin-Jahr sind Veranstaltungen in vielen Ländern und Städten geplant, von Calvins Geburtsort Noyon in Frankreich bis Emden, von Grand Rapids in den USA bis Buenos Aires. Die Meisten finden in Genf, dem Ort von Calvins Wirken, statt sowie in den Niederlanden mit ihrer reformierten Kirchentradition. Ein Höhepunkt sind die Feierlichkeiten an Calvins 500. Geburtstag, dem 10. Juli 2009. An diesem Tag sollen soll es auch einen Calvin-Festtag in Berlin geben. Der Reformierte Weltbund hat zum Gedenkjahr ein Logo und eine offizielle Hymne vorgestellt.

Johann Calvin gilt einer der bedeutendsten Reformatoren

Der Humanist, Jurist und Theologe Johannes Calvin, der am 27. Mai 1564 mit 54 Jahren in Genf starb, gilt als bedeutendster Reformator neben Martin Luther (1483-1546). Er zählt zur sogenannten zweiten Welle der spätmittelalterlichen Reformatoren und wird von Kirchengeschichtlern als einer der prägendsten Systematiker der christlichen Kirchenlehre des 16. Jahrhunderts angesehen. Auch die moderne Demokratie und die Idee der Menschenrechte wurden von Calvin beeinflusst. In seiner Genfer Kirchenordnung sehen viele ein Modell der späteren staatlichen Gewaltenteilung.

«Es geht uns nicht so sehr darum, einen Menschen zu feiern, der vor 500 Jahren geboren wurde, sondern darum, dass Vermächtnis Jean Calvins für die heutige Zeit zu präsentieren und zu debattieren», sagte der Generalsekretär des Reformierten Weltbundes, Nyomi, dem Pressedienst epd. Alle Christen sollten sich daran beteiligen.

Zum reformierte Weltbund gehören 75 Mio. Christen in 107 Ländern an

Der Reformierte Weltbund ist eine Gemeinschaft von rund 75 Millionen reformierter Christen aus 214 Kirchen in 107 Ländern. Der Bund unterhält ein Sekretariat in Genf. Die reformierten Kirchen stehen in der Tradition von Calvin, John Knox (ca. 1513-1572), Huldrych Zwingli (1484-1531) und anderer Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Sie fühlen sich zudem den früheren christlichen Reformbewegungen von Jan Hus (ca. 1370-1450) und dem bis Anfang des 13. Jahrhunderts verbunden.

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 02.11.2008 / epd

 

 

 

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