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Siebenfacher Mord an christlicher Familie

Pakistan: Christlicher Anwalt mit gesamter Familie ermordet

04.10.2010: Ein christlicher Anwalt und seine gesamte Familie sind am 28. September im Nordwesten Pakistans ermordet worden. Die Polizei fand Edwin Paul, seine Frau Ruby und ihre fünf Kinder im Alter von sechs bis 17 Jahren erschossen in ihrem Haus in Haripur vor, einer Kleinstadt in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtet, soll es sich bei den Tätern um islamische Extremisten handeln. Ein Nachbar habe am Vortag eine Gruppe bewaffneter Männer beobachtet, die Paul aufforderte, binnen 24 Stunden die Gegend zu verlassen. Zuvor war der Anwalt schon einmal verprügelt worden, nachdem er Anzeige gegen einen einflussreichen muslimischen Geschäftsmann erstattet hatte. Hierin vermuten einheimische Christen auch das Motiv der Ermordung.

Anwalt hatte Taxifahrer wegen Wucher vertreten

Der ermordete Anwalt hatte den christlichen Taxifahrer Robin Mehboob vertreten, der sich gegen eine vertragswidrige Zinserhöhung zur Wehr setzen wollte. Für ein neues Taxi hatte sich der Christ von dem einflussreichen muslimischen Geschäftsmann Noor Khan umgerechnet 1.300 Euro geliehen. Vereinbart waren ein Darlehensbetrag von insgesamt 1.900 Euro inkl. Zinsen und die Rückzahlung binnen eines Jahres. Als Sicherheit bürgte Mehboob mit seinem gesamten persönlichen Besitz. Später forderte Noor Khan jedoch über 9.600 Euro zurück, was einem Zinssatz von etwa 500 Prozent entspricht. Khan begründete dies damit, dass Mehboob Christ sei. Als der Taxifahrer das Geld nicht aufbringen konnte, wurde er gewaltsam aus seinem Haus vertrieben. Auch sein Taxi, seine einzige Existenzgrundlage, wurde ihm genommen.

Open Doors bittet um Gebet für die Angehörigen der Opfer

Das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors bittet um Gebet für die Angehörigen der Opfer sowie für die christliche Minderheit in Haripur. Gemeindeleiter berichten, dass es gängige Praxis sei, Christen im Geschäftsleben zu benachteiligen, ihnen Wucherzinsen aufzuerlegen, sie durch Dokumentfälschungen zu enteignen oder ihnen mit Morddrohungen den Übertritt zum Islam aufzuzwingen. Die Bezirkspolizei verurteilte die Ermordung der Familie und wies die örtliche Polizei an, die Täter zu finden. In einer offiziellen Erklärung hieß es, man werde nicht zulassen, dass religiöse Minderheiten bedroht würden. Es sei Pflicht des Staates, Leben und Eigentum seiner Bürger zu schützen.

Pakistan steht auf Platz 11 des Open Doors-Weltverfolgungsindex, der Liste von Ländern, in denen Christen aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt und benachteiligt werden.

Quelle: Open-Doors-Newsletter vom 04.10.2010 / Compass Direct

 

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