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«Skrupellose Gleichsetzung» von Abtreibung und Todesstrafe?

Berlusconi fordert »UN-Moratorium gegen Abtreibung«

12.02.08: Italiens Oppositionschef Silvio Berlusconi hat sich für ein «UN-Moratorium gegen Abtreibungen» ausgesprochen. «Die Vereinten Nationen müssten sich das Prinzip des Rechts auf Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod zu eigen machen», sagte er nach Angaben der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» vom Dienstag. Berlusconi forderte die internationale Gemeinschaft auf, eine Resolution für ein vorläufiges Verbot von Abtreibungen nach dem Vorbild des Moratoriums für die Todesstrafe zu verabschieden.

Gleichberechtigungsministerin Barbara Pollastrini warf Berlusconi eine skrupellose Gleichsetzung» zwischen Abtreibung und Todesstrafe vor. Ihre Parteikollegin bei den Demokraten, die Senatorin Paola Binetti, begrüßte hingegen Berlusconis Unterstützung für den Vorstoß des Starjournalisten Giuliano Ferrara. Der Journalist hatte eine Unterschriftenaktion für ein Moratorium angeregt.

In Italien gilt seit 1978 ein liberales Abtreibungsgesetz mit Fristenregelung

In Italien gilt seit 1978 ein liberales Abtreibungsgesetz. Die katholische Kirche führt derzeit eine neue Kampagne gegen die geltende Fristenregelung.

Der von Papst Benedikt XVI. vor knapp einem Jahr an die Spitze des italienischen Episkopats berufene Erzbischof von Genua, Angelo Bagnasco, forderte unter Berufung auf neue wissenschaftliche Forschungen Nachbesserungen am Abtreibungsparagrafen. «Ab der 22. Schwangerschaftswoche gibt es Überlebenschancen», betonte er mit Blick auf Spätabtreibungen.

Quelle: Jesus.de-Newsletter vom 12.02.2008 / epd

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