Glaubensbekundungen im Profi-Fußballgesendet am 24. August 2025 von Uwe Schütz |
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Wie es begannGlaubensbekenntnisse von Fußballprofis sind nicht neu. Nürnberger Club-Fans erinnern sich an die T-Shirts des Brasilianers Cacau, der in der Bundesliga-Saison 2001/2002 öfter sein Trikot liftete. Als Cacau am 08.12.2001 den 1. FC Nürnberg bei Bayer Leverkusen in der 26. Minute 1:0 in Führung schießt, klemmt er sein Trikot in den Nacken und zeigt auf weißem T-Shirt seine Botschaft Jesus lebt und liebt dich!. Aber damit nicht genug: Als Ze Roberto im selben Spiel für Bayer Leverkusen ausgleicht, entblößt der sein T-Shirt mit der Aufschrift Jesus liebt Dich. Cacau feiert anschließend sein 2:1 mit dem gleichen Ritual. Nach dem Spiel sagt Cacau zu seiner T-Shirt-Aktion im Interview, Gott habe ihm diese Idee gegeben. Dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ist das trotz Adventszeit zu viel Gottesdienst in der BayArena und urteilt, es sei ein klarer Fall von Schleichwerbung. Jesus bezahle schließlich nicht für die Texte auf den T-Shirts. Der DFB gibt den Bundesliga-Schiris die Anweisung, für den göttlichen Torjubel Spieler mit der gelben Karte zu verwarnen. Der Fußball-Weltverband FIFA schließt sich dem an. Cacau reduziert seine T-Shirt-Aufschrift
daraufhin auf ein wie er meint, unverfängliches, großes J
mit drei Punkten: Beim ersten Bundesliga-Spiel nach der Winterpause (25.01.03)
bekennt Nürnbergs Gluberer Cacau wieder Farbe: Beim Torjubel
über sein 1:0 in der 24. Minute beim VFL Bochum liftet Cacau sein
T-Shirt mit der Aufschrift J.... Hat Cacau damit gegen das
Verbot der Deutschen Fußball-Liga über religiöse Werbung
verstoßen? Dieses Schlitzohr, reagiert Schiri (Schiedsrichter)
Markus Merk amüsiert, mahnt aber Cacau, dass er auch für J...
die Gelbe Karte ziehen werde. Aber auch nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart
bekennt Cacau seinen Glauben auf dem Fußballplatz und widmet seine
Tore weiterhin seinem Herrn und Meister im Himmel - mit Blick nach oben
und zwei in die Höhe gestreckten Zeigefingern. Solche Gesten kann
wohl nicht einmal die FIFA verbieten. |
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Glaubensbekundungen von Fußball-Profis gefallen nicht jedem
Als der Hamburger
SV (HSV) im Mai 2025 (10.05.2025) seinen Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga
perfekt machte, trug HSV-Spieler Davie Selke nach Abpfiff ein Shirt mit
der Aufschrift Jesus is King (Jesus ist König). Das gefiel
nicht jedem: Die Tagesschau-Redaktion ARD-Faktenfinder
warnte daraufhin vor religiösen Fußball-Influencern.
Schon in der Vergangenheit habe Selke offen über seinen Glauben gesprochen
und sei damit nicht allein: Viele Profifußballer würden sich
öffentlich zum Christentum bekennen - etwa mit besonderem Torjubel,
wie Nationalspieler Chris Führich vom VfB Stuttgart, heißt
es in ihrem Beitrag. Der ARD-Bericht
untermauerte seine Thesen mit warnenden Worten von zwei Fachleuten: In sozialen Netzwerken hagelte es deshalb Kritik: Nutzer warfen der ARD einseitige Agitation vor und sprachen von einem Angriff auf die Grundrechte. Während andere Religionen geschützt oder verschont würden, gelte für Christen offenbar ein doppelter Maßstab. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann legte gegen den ARD-Faktenfinder-Beitrag beim Norddeutschen Rundfunk (NDR/Hamburg) Programmbeschwerde ein. In dem Beitrag seien christliche Aussagen von Sportlern pauschal problematisiert worden. Der auf tagesschau.de und auf Instagram veröffentlichte Beitrag verstoße, so Volkmann, gegen den allgemeinen Programmgrundsatz, dass die Inhalte die sittlichen, religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen anderer zu achten hätten. Es werde der Eindruck erweckt, dass Kreuzzeichen, Danksagungen an Gott oder Bekenntnisse zum Glauben unangemessen oder störend seien. Volkmann kritisierte zudem den Kontrast zum Umgang mit dem Fußballnationalspieler Antonio Rüdiger. Der Muslim hatte zur EM 2024 unter anderem den sogenannten Tauhid-Finger gezeigt, den vor allem Anhänger des Islamischen Staates (IS) als Erkennungszeichen nutzen und die Tagesschau habe die Vorwürfe gegen den Muslim relativierend eingeordnet. Die evangelische
Nachrichtenagentur IDEA kommentierte den ARD-Beitrag mit den Worten: Natürlich
verdienen problematische menschenfeindliche Inhalte kritische Aufmerksamkeit
auch in christlichen Kreisen. Doch wer persönliche Glaubensbekenntnisse
von Sportlern pauschal als Instrumentalisierung im Dienst dunkler Mächte
darstelle, schieße weit über das Ziel hinaus. |
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KommentarDer öffentlich-rechtliche Rundfunk, also der durch Zwangsgebühren finanzierte Rundfunk, warnte im Mai 2025 vor Profi-Fußballspielern, die sich auf dem Fußballplatz und in den sozialen Medien zum christlichen Glauben bekennen. Der Vorwurf in seiner Rubrik ARD-Faktenfinder: Die Akteure würden verdeckte Missionsarbeit betreiben und würden bei jungen Menschen ein problematisches Weltbild prägen. In dem Beitrag wird dabei Mission mit Manipulation gleichgesetzt. Das Grundrecht, die Freiheit des Einzelnen, öffentlich über seinen Glauben zu sprechen, deuten sie zur Gefahr um. Verärgerte Gebührenzahler zeigten der ARD dafür in den sozialen Medien m. E. zurecht die Rote Karte. Profifußball ist ein knallhartes Geschäft. Wer da mithalten will, muss auch psychisch bei sehr guter Gesundheit sein und braucht einen guten Halt außerhalb des Fußballs. Und da ist es gut, wenn es außerhalb christlicher Gemeinden Vereine gibt, die sich zur Aufgabe gemacht haben, Spitzensportler mit ihren speziellen Herausforderungen außerhalb ihres Sports zu betreuen. Genau diese Organisationen stellten die ARD-Faktenfinder als Problem hin. Es gehört zum Wesen des christlichen Glaubens, dass er sich mitteilt. Mission bedeutet aber nicht Manipulation, sondern im besten Fall das ehrliche Zeugnis dessen, was man selbst als lebensverändernd erfahren hat. Jesus selbst hat es seinen ersten Jüngern bei seinem Abschied aufgetragen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. (Markus 16,15-16) In unserer Sendung am Himmelfahrtstag haben wir daran erinnert. Warum greift die NDR-Redaktion, die sich Faktenfinder nennt, genau die Leute an, die diesem Auftrag ihres Herrn und Meisters nachkommen? Das Problem ist nicht neu: Schon die ersten Jünger Jesu konnten es trotz Verboten durch die jüdische Obrigkeit nicht lassen, wie es in der Apostelgeschichte heißt, von dem zu reden, was sie gesehen und gehört haben. (Apg.4,20) Autor: Uwe Schütz |