Apartheid?
            SPD-Parteivorsitzender Gabriel nennt Israel auf seiner Facebook-Seite 
              "Apartheid-Regime"
            15.03.2012: Der SPD-Parteivorsitzende 
              Sigmar Gabriel hat die israelische Regierung mit einem "Apartheid-Regime" 
              verglichen. Nach einem Besuch im Westjordanland am gestrigen Mittwoch 
              schrieb er auf seiner Facebook-Seite: "Ich war gerade in Hebron. 
              Das ist für Palästinenser ein rechtsfreier Raum. Das ist 
              ein Apartheid-Regime, für das es keinerlei Rechtfertigung gibt." 
            Im einem zweiten Facebook-Eintrag erläutert er seine Äußerung
              
            Mit seinem Eintrag erntete 
              Gabriel zahlreiche empörte Kommentare von anderen Facebook-Mitgliedern. 
              Dadurch sah er sich veranlasst, seine Äußerungen zu erläutern. 
              Gabriel schrieb: "Die Situation für die Palästinenser 
              in Hebron ist in der Tat schrecklich. Faktisch werden ihnen elementare 
              Bürgerrechte vorenthalten. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, 
              dort mal hinzufahren und sich von den internationalen Beobachtern 
              führen zu lassen. Auch Soldaten der israelischen Armee, die 
              wir dort getroffen haben, finden die Verhältnisse unerträglich." 
              Behinderten Kindern werde mit ihren Müttern der Ausgang aus 
              dem Haus in den eigenen Stadtteil nicht gewährt, nur weil sie 
              Palästinenser seien. Aus den USA stammenden Siedlern werde 
              jedoch gestattet, aus ihren Häusern Abfälle und gefährliche 
              Gegenstände auf die Palästinenser zu werfen. "Israels 
              große Reputation, der einzige demokratische Staat im Nahen 
              Osten zu sein, wird dadurch unterminiert." 
            Israel habe zwar das 
              Recht, seine Existenz zu schützen, dies sei jedoch keine Rechtfertigung 
              für die Fortsetzung einer Siedlungspolitik, "wie man sie 
              speziell in Hebron erlebt". Kritik an der israelischen Regierung 
              müsse möglich sein, so Gabriel. 
            Im dritten Facebook-Eintrag rudert Gabriel zurück
            In einem dritten Facebook-Eintrag 
              zu diesem Thema betonte der SPD-Politiker: "Wenn meine Formulierung 
              zu Missverständnis [sic!] geführt hat, ich wolle Israel 
              und seine Regierung mit dem alten Apartheidregime 
              in Südafrika gleichsetzen, tut mir das Leid. Das wollte 
              und will ich ausdrücklich nicht, weil dieser Vergleich Israel 
              gegenüber mehr als ungerecht und dem alten Südafrika gegenüber 
              verharmlosend wäre." Ihm sei klar, dass "Apartheid-Regime" 
              eine drastische Formulierung sei. 
            CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe forderte eine sofortige 
              Entschuldigung
            Für seine Bemerkung 
              wurde Gabriel von CDU-Generalsekretär Gröhe scharf kritisiert. 
              "Dieser Vergleich ist ein Skandal und für den Vorsitzenden 
              einer Volkspartei beschämend", sagte Gröhe gegenüber 
              "Welt Online. Er forderte: "Sigmar Gabriel muss 
              sich für seinen verbalen Totalausfall schnellstmöglich 
              entschuldigen." 
            Der außenpolitische 
              Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder, 
              zeigte sich entsetzt über die Äußerungen Gabriels. 
              Auf Facebook schrieb er: "Die israelische Politik in Hebron 
              als 'Apartheid-Regime' zu bezeichnen, ist inakzeptabel!" 
            Kennt Sigmar Gabriel den rechtlichen Status von Hebron nicht?
            Die im Sechs-Tage-Krieg 
              1967 von Israel eroberte Stadt Hebron wurde im Rahmen der Osloer 
              Verträge 1996 - mit Ausnahme der winzigen jüdischen Enklave 
              - unter palästinensische Selbstverwaltung gestellt. Das kleine 
              jüdische Stadtviertel ist mit Mauern und Stacheldraht gesichert 
              und wird von israelischen Soldaten bewacht. Die ca. 800 Juden, die 
              dort leben, dürfen die arabischen Stadtteile aus Sicherheitsgründen 
              nicht betreten.  
            "Was macht Gabriel 
              daraus?", fragt der deutsche Journalist U. Sahm (Jerusalem) 
              in einem Kommentar. "Nicht die maximal 800 Juden in der Stadt 
              mit 170.000 Einwohnern seien eingesperrt in eine Art Ghetto, sondern 
              die Araber." Gleichzeitig erinnert Sahm an das Massaker 
              der Araber von 1929 an der jüdischen Bevölkerung in 
              Hebron. Auch nach 1967, als sich unter israelischer Besatzung wieder 
              jüdische Familien dort niederließen, sei es immer wieder 
              zu Massakern und Morden an der jüdischen Bevölkerung und 
              an den israelischen Soldaten gekommen.  
            Verwendung des Begriffs "Apartheit" ist kein Zufall, 
              sondern teil einer internationalen Anti-Israel-Kampagne
            Dass Gabriel den Begriff 
              "Apartheit" verwendet, ist kein Zufall. Er ist Teil einer 
              internationalen Anti-Israel-Kampagne. Selbst an 
              zahlreichen Hochschulen in den USA begannen Ende Februar die achten 
              "Israel-Apartheid-Wochen" 
            Quelle: israelnetz.com-Newsletter 
              vom 15.03.2012 und 19.03.2012 
            Autor dieser Seite: Uwe Schütz 
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