BDS - Boykott, Entblößung, Sanktionierung
             Israelkritiker Finkelstein kritisiert Israel-Boykottbewegung 
              "BDS" als "Sekte", der es um die "Zerstörung 
              Israels" gehe
            10.03.2012: Norman Finkelstein, 
              einer der nachdrücklichsten Israelkritiker und Autor des umstrittenen 
              Buches "Die Holocaust-Industrie", hat die Israel-Boykottbewegung 
              "BDS" in einem Interview als "Sekte, der es um die 
              Zerstörung Israels geht", bezeichnet. Die als "BDS 
              - Boycott, Divest, Sanction" (Boykott, Entblößung, 
              Sanktionierung) bekannte israelkritische Bewegung sei "eine 
              Sekte", der es "nicht um die Rechte der Palästinenser 
              geht, sondern um die Zerstörung Israels", zitiert die 
              "Jüdische Allgemeine" aus dem Interview, das Finkelstein 
              am 9. Februar einem Vertreter des Imperial College in London gegeben 
              hatte. Die vor allem in Nordamerika und Großbritannien aktive 
              Gruppe bekomme ihre "Marschbefehle von den Gurus in Ramallah". 
              Bei diesen handele es sich um "Ein-Mann-Operationen", 
              die zwar von sich behaupten, die Palästinenser zu vertreten, 
              aber in Wirklichkeit "absolut nichts repräsentieren". 
            
               
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                   Poster 
                    in Schweden, dass zum Israel-Boykott aufruft: "Lehne 
                    es ab, die Besatzung zu finanzieren - Boykottiere Israel". 
                    Das Poster stammt von einem schwedischen Netzwerk, welches 
                    hauptsächlich aus kommunistischen und sozialistischen, 
                    aber auch sozialdemokratischen Organisationen besteht. 
                    Foto: 
                    Jacob Rask auf wikipedia.org unter der Creative Commons-Lizenz 
                   
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            Was will BDS?
            Das Webportal palaestina-portal.eu 
              erklärt BDS so: << BDS - "Boykott, Desinvestition 
              und Sanktionen gegen Israel bis es mit internationalem Recht und 
              den universellen Prinzipien der Menschenrechte übereinstimmt" 
              - "Solidarisch mit den Gerechten und Schwachen" - für 
              ein freies, nicht rassistisches, demokratisches Palästina">> 
              Quelle: www.palaestina-portal.eu/texte/boykott-ja-nein.htm 
             Verwirrung ist groß - Finkelstein hatte bisher nur für 
              seine israelfeindlichen Äußerungen bekannt
            Die Aussagen Finkelsteins 
              gelten als überraschend, da er in der Vergangenheit immer wieder 
              durch israelfeindliche Äußerungen von sich reden machte. 
              Der in New York geborene Politikwissenschaftler Norman Finkelstein 
              wurde in Deutschland vor allem durch sein im Jahr 2000 erschienenes 
              Buch "Die Holocaust-Industrie" bekannt. Er behauptet darin 
              unter anderem, jüdische Gruppen wollten sich am Holocaustgedenken 
              "bereichern" und würden jüdische Opferzahlen 
              übertreiben. Seine aus Polen stammenden Eltern überlebten 
              die Internierung in den Konzentrationslagern Majdanek und Auschwitz 
              und wanderten nach Kriegsende in die USA aus. 2008 verhängte 
              der Staat Israel ein zehnjähriges Einreiseverbot gegen Finkelstein, 
              weil er Kontakte zur libanesischen Hisbollah unterhielt. In der 
              israelkritischen Szene sei er "einer der prominentesten jüdischen 
              Kronzeugen des organisierten Antizionismus", so die "Jüdische 
              Allgemeine". 
            "Umso größer 
              ist jetzt die Verwirrung und Empörung unter den Israelkritikern", 
              kommentiert der Journalist Michael Wuliger in der "Jüdischen 
              Allgemeinen", denn Finkelstein bezeichne deren Bewegung nicht 
              nur als "albern", "kindisch" und "linkes 
              Getue", sondern "schlachtet auch einige ihrer heiligsten 
              Kühe". So sagte Finkelstein über das Rückkehrrecht 
              für palästinensische Flüchtlinge: "Wird die 
              Öffentlichkeit es vernünftig finden, wenn sechs Millionen 
              Palästinenser in ein Land strömen, das jetzt 1,8 Millionen 
              Palästinenser und 5,5 Millionen Juden hat? Ich glaube nicht, 
              dass man das vermitteln kann." Und weiter: "Wollt ihr 
              den Konflikt lösen, oder Schrecken im Herzen jedes Israelis 
              säen?" 
            In einigen Punkten wird 
              Finkelstein der israelkritischen Bewegung jedoch erhalten bleiben: 
              In dem Gespräch mit dem Imperial College forderte er unter 
              anderem ein Ende der "illegalen Siedlungspolitik" Israels. 
            Quelle: israelnetz.com-Newsletter 
              vom 9. März 2012 
            Autor dieser Webseite: 
              Uwe Schütz 
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