Ägyptische Christen zunehmend rechtlos
            Menschenrechtler kritisieren, ägyptische Christen seien zunehmend 
              Opfer von Verbrechen
            15.11.2011: Neun Monate 
              nach dem Sturz des ägyptischen Diktators Hosni Mubarak kritisieren 
              Menschenrechtler eine zunehmende Rechtlosigkeit von Christen in 
              Ägypten. Die Kopten würden immer häufiger Opfer von 
              Entführungen, um Lösegeld zu erpressen, teilte die Gesellschaft 
              für bedrohte Völker in Göttingen am Mittwoch mit. 
              Die Christen würden nur aufgrund ihres Glaubens festgenommen. 
             Seit Anfang Oktober 
              seien allein in der südlich von Kairo gelegenen Provinz El 
              Minya zwölf Kopten entführt worden, hieß es. Für 
              ihre Freilassung hätten die Angehörigen bis zu 25.000 
              Euro Lösegeld zahlen müssen. «Wieder einmal werden 
              Kopten als Minderheit nicht nur besonders häufig Opfer Krimineller, 
              sie sind auch staatlicher Willkür in bedrohlichem Ausmaß 
              ausgesetzt», sagte Afrikareferent Ulrich Delius. 
             Die Menschenrechtler 
              kritisieren auch die Vorgehensweise bei den Protesten am 9. Oktober 
              in Kairo. Dabei waren den Angaben zufolge 27 Christen gestorben 
              und 329 Menschen verletzt worden. 34 Kopten sollen dafür nun 
              vor Gericht gestellt werden, obwohl Augenzeugen die Armee für 
              die blutigen Proteste verantwortlich machten. Unter den Beschuldigten 
              befänden sich auch drei Minderjährige und Personen, die 
              an den Protesten nicht teilgenommen hätten. 
             Verbittert seien die 
              Kopten auch, weil der Terroranschlag 
              auf die Kathedrale Alexandrias in der vergangenen Neujahrsnacht 
              noch immer nicht aufgeklärt sei. Die Koptische Kirche werfe 
              dem Ministerpräsidenten, dem Justizministerium und dem obersten 
              Bundesanwalt Ägyptens vor, die Ermittlungen gezielt zu verschleppen. 
              «So wird ein Klima der Straflosigkeit geschürt, in dem 
              Kopten massenhaft auswandern», sagt Delius. 
            Quelle: jesus.de-Newsletter 
              vom 15.11.2011 / epd 
            Autor dieser Webseite: 
              Uwe Schütz 
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