Theologische Erklärung 
              der Bekenntnissynode von Barmen im Wortlaut
            "Wir bekennen uns 
              angesichts der die Kirche verwüstenden und damit auch die Einheit 
              der Deutschen Evangelischen Kirche sprengenden Irrtümer der 
              »Deutschen Christen« und der gegenwärtigen Reichskirchenregierung 
              zu folgenden evangelischen Wahrheiten: 
             1. These
            Jesus Christus spricht: 
              Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum 
              Vater denn durch mich.  
              Johannes 14,6 
            Wahrlich, wahrlich, ich 
              sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, 
              sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und Räuber. 
              Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er 
              selig werden. 
              Johannes 10,1.9 
            Jesus Christus, wie er 
              uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, 
              das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen 
              und zu gehorchen haben. 
            Wir verwerfen die falsche 
              Lehre, als könne und müsse die Kirche als Quelle ihrer 
              Verkündigung außer und neben diesem einen Worte Gottes 
              auch noch andere Ereignisse und Mächte, Gestalten und Wahrheiten 
              als Gottes Offenbarung anerkennen. 
             2. These
            Durch Gott seid ihr in 
              Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur 
              Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung. 
              1. Korinther 1,30 
            Wie Jesus Christus Gottes 
              Zuspruch der Vergebung aller unserer Sünden ist, so und mit 
              gleichem Ernst ist er auch Gottes kräftiger Anspruch auf unser 
              ganzes Leben; durch ihn widerfährt uns frohe Befreiung aus 
              den gottlosen Bindungen dieser Welt zu freiem, dankbarem Dienst 
              an seinen Geschöpfen. 
            Wir verwerfen die falsche 
              Lehre, als gebe es Bereiche unseres Lebens, in denen wir nicht Jesus 
              Christus, sondern anderen Herren zu eigen wären, Bereiche, 
              in denen wir nicht der Rechtfertigung und Heiligung durch ihn bedürften. 
             3. These
             Lasst 
              uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken 
              zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib 
              zusammengefügt ist. 
              Epheser 4,15.16 
            Die christliche Kirche 
              ist die Gemeinde von Brüdern, in der Jesus Christus in Wort 
              und Sakrament durch den Heiligen Geist als der Herr gegenwärtig 
              handelt. Sie hat mit ihrem Glauben wie mit ihrem Gehorsam, mit ihrer 
              Botschaft wie mit ihrer Ordnung mitten in der Welt der Sünde 
              als die Kirche der begnadigten Sünder zu bezeugen, dass sie 
              allein sein Eigentum ist, allein von seinem Trost und von seiner 
              Weisung in Erwartung seiner Erscheinung lebt und leben möchte. 
            Wir verwerfen die falsche 
              Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und 
              ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden 
              weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen. 
             4. These
            Jesus Christus spricht: 
              Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und 
              die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter 
              euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer 
              Diener. 
              Matthäus 20,25.26 
            Die verschiedenen Ämter 
              in der Kirche begründen keine Herrschaft der einen über 
              die anderen, sondern die Ausübung des der ganzen Gemeinde anvertrauten 
              und befohlenen Dienstes. 
            Wir verwerfen die falsche 
              Lehre, als könne und dürfe sich die Kirche abseits von 
              diesem Dienst besondere, mit Herrschaftsbefugnissen ausgestattete 
              Führer geben und geben lassen. 
             5. These
            Fürchtet Gott, ehrt 
              den König. 
              1. Petrus 2,17 
            Die Schrift sagt uns, 
              dass der Staat nach göttlicher Anordnung die Aufgabe hat, in 
              der noch nicht erlösten Welt, in der auch die Kirche steht, 
              nach dem Maß menschlicher Einsicht und menschlichen Vermögens 
              unter Androhung und Ausübung von Gewalt für Recht und 
              Frieden zu sorgen. Die Kirche erkennt in Dank und Ehrfurcht gegen 
              Gott die Wohltat dieser seiner Anordnung an. Sie erinnert an Gottes 
              Reich, an Gottes Gebot und Gerechtigkeit und damit an die Verantwortung 
              der Regierenden und Regierten. Sie vertraut und gehorcht der Kraft 
              des Wortes, durch das Gott alle Dinge trägt. 
            Wir verwerfen die falsche 
              Lehre, als solle und könne der Staat über seinen besonderen 
              Auftrag hinaus die einzige und totale Ordnung menschlichen Lebens 
              werden und also auch die Bestimmung der Kirche erfüllen. Wir 
              verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne sich die Kirche 
              über ihren besonderen Auftrag hinaus staatliche Art, staatliche 
              Aufgaben und staatliche Würde aneignen und damit selbst zu 
              einem Organ des Staates werden. 
             6. These
            Jesus Christus spricht: 
              Siehe, ich bin bei euch 
              alle Tage bis an der Welt Ende. 
              Matthäus 28,20 
              Gottes Wort ist nicht gebunden. 
              2. Timotheus 2,9 
            Der Auftrag der Kirche, 
              in welchem ihre Freiheit gründet, besteht darin, an Christi 
              Statt und also im Dienst seines eigenen Wortes und Werkes durch 
              Predigt und Sakrament die Botschaft von der freien Gnade Gottes 
              auszurichten an alles Volk. 
            Wir verwerfen die falsche 
              Lehre, als könne die Kirche in menschlicher Selbstherrlichkeit 
              das Wort und Werk des Herrn in den Dienst irgendwelcher eigenmächtig 
              gewählter Wünsche, Zwecke und Pläne stellen. 
              
            Die Bekenntnissynode 
              der Deutschen Evangelischen Kirche erklärt, dass sie in der 
              Anerkennung dieser Wahrheiten und in der Verwerfung dieser Irrtümer 
              die unumgängliche theologische Grundlage der Deutschen Evangelischen 
              Kirche als eines Bundes der Bekenntniskirchen sieht. Sie fordert 
              alle, die sich ihrer Erklärung anschließen können, 
              auf, bei ihren kirchenpolitischen Entscheidungen dieser theologischen 
              Erkenntnisse eingedenk zu sein. Sie bittet alle, die es angeht, 
              in die Einheit des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung zurückzukehren. 
            Verbum Dei manet in aeternum 
              (Gottes Wort bleibt in Ewigkeit).!  
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