Unlogisch und unsozial
             50 Jahre Mehrwertsteuer - Die beste und einfachste Steuereinnahme
            
               
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                   Entwicklung 
                    der Umsatzsteuersatzes in Deutschland seit Einführung 
                    der Mehrwertsteuer  
                    von 1968: 10% auf 2007: 19% Grafik: Frank 
                    Murmann unter wikipedia als gemeinfrei 
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            29.05.1967: Mit einer 
              Änderung des Umsatzsteuergesetzes führt die Bundesregierung 
              (Große Koalition aus CDU und SPD) die Mehrwertsteuer ein, 
              und ab 01.01.1968 gehen bei jedem Warenumsatz und bei jeder Dienstleistung 
              10% in die Staatskasse. 
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            Die Umstellung des Steuersystems 
              war notwendig, um innerhalb der Europäischen 
              Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ein einheitliches System zu schaffen. 
              Der Begriff Mehrwertsteuer leitet sich daraus ab, dass ein Unternehmer 
              in der Wertschöpfungskette eines Produktes (durch den Vorsteuerabzug) 
              bei dessen Verkauf nur für den Mehrwert Steuern an das 
              Finanzamt abführt. Am Ende zahlt aber nur der private Endkunde 
              die Steuer für das Produkt. 
            
               
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                   Kassenzettel 
                    mit 19% und ermäßigten 7 % Umsatzsteuer 
                    Foto: Uwe Schütz, AREF 
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            Für bestimmte Produkte 
              "des lebensnotwendigen Bedarfs" wurde damals (1967) 
              aus sozialpolitischen Gründen auch ein ermäßigter 
              Mehrwertsteuersatz von 5 % eingeführt. Mit den Jahren hat nicht 
              nur die Zahl der Ausnahmen zugenommen (zuletzt 2007 die Hotelübernachtungen), 
              sondern auch die juristischen Auseinandersetzungen: So mussten die 
              Richter des Bundesfinanzhofs z.B. entscheiden, ob Trockenmoos mit 
              19% MWSt. durch Anfeuchten wieder zu frischen Moos mit ermäßigtem 
              Steuersatz von 7 % wird ;-) 
            Warum für Kunstgegenstände 
              und Katzenfutter der ermäßigte MWSt-Satz gilt und für 
              Babynahrung und lebenswichtige Medikamente der volle, erschließt 
              sich mir nicht.  
            Auch Dienstleistungen 
              werden durch die Mehrwertsteuer meines Erachtens unnötig verteuert 
              und kurbeln die Schwarzarbeit an. Aber alle Anläufe, das Mehrwertsteuersystem 
              zu vereinfachen oder gerechter zu machen, sind bisher gescheitert. 
               
            Und Steuerdiskussionen 
              gibt es, so lange es Steuern gibt. Schon vor 2.000 Jahren fegte 
              Jesus eine Fangfrage vom Tisch mit dem Hinweis: "Gebt dem Kaiser, 
              was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!" (Matthäus 
              22, 21b) 
            Uwe Schütz 
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