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"Ökumene jetzt"

Prominente Christen fordern Ende der Kirchenspaltung

04.09.2012: Prominente Katholiken und Protestanten haben in einem gemeinsamen Appell ihre Kirchen zur Überwindung der Spaltung in zwei Konfessionen aufgerufen. Den Aufruf Ökumene jetzt, den die ZEIT in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht, haben 23 Persönlichkeiten aus Politik, Sport und Kultur unterzeichnet. Darin heißt es, dass es zwar Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten gebe, "entscheidend ist jedoch, dass diese Unterschiede die Aufrechterhaltung der Trennung nicht rechtfertigen". Zu den Unterzeichnern gehören Günther Jauch und Norbert Lammert.

"In beiden Kirchen ist die Sehnsucht nach Einheit groß", heißt es in dem Dokument, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll. "Die Folgen der Spaltung werden im Alltag von Christinnen und Christen schmerzlich empfunden." Die Kirchenspaltung sei heute "weder politisch gewollt noch begründet".

Zu den Initiatoren des Appells gehört unter anderem Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). "Wir haben den Eindruck, dass viele Gläubige heute weiter sind als manche Theologen", sagte er der ZEIT. "Das ist ein Dokument unserer Ungeduld", sagte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD). Auch Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat sich dem Aufruf angeschlossen: "Wir werden auf der Welt eher weniger Christen, da sollten wir institutionell zusammenstehen." Er wünsche sich etwa einen gnädigeren Umgang mit gemischt konfessionellen Ehen und mit Geschiedenen.

Zu den Unterzeichnern zählen außerdem der Moderator Günther Jauch, der Büchner-Preisträger Arnold Stadler, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach.

Gläubige sollen selbst aktiv werden
Lammert ermunterte die Gläubigen beider Konfessionen, bei der Ökumene selbst initiativ zu werden: "Vor Ort in den Gemeinden ist vieles möglich, ohne dass es dafür die ausdrückliche Zustimmung der Kirchenleitungen geben muss." Der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier sagte der ZEIT: "Ökumene muss den Ort der Inszenierung verlassen." Die Kirchen dürften sich dem Appell zufolge nicht damit zufrieden geben, einander als Kirchen anzuerkennen. "Dieses Ziel ist notwendig, aber zu klein", heißt es in dem Papier. "Offensichtlich ist, dass katholische und evangelische Christen viel mehr verbindet als unterscheidet."

Anlass für die Initiative ist der 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahre 2012 sowie der 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017. Gläubige können sich dem Appell ab Mittwoch auf der Website oekumene-jetzt.de anschließen

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 04.09.2012/epd

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

 

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