AREF-Startseite

AREF-News

Missbrauch?

Bischof Mixa wird mit immer neuen Vorwürfen konfrontiert

17.04.2010: Der Augsburger Bischof Walter Mixa muss sich zurzeit gegen Vorwürfe verteidigen, während seiner Zeit in Schrobenhausen von 1973 bis 1996 Kinder im Kinderheim St. Josef geschlagen zu haben. Dem «Donaukurier» zufolge bestätigt der Sonderermittler Sebastian Knott, dass ihm eine eidesstattliche Versicherung vorliege, nach der Bischof Mixa einem Heimkind «mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen» haben soll.

Sonderermittler Knott: Keine Hinweise auf eine «Kultur des Prügelns» im Kinderheim

Hinweise auf eine «Kultur des Prügelns» im Kinderheim könne er aber nicht erkennen, heißt es auf der Homepage des Bistums Augsburg. Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat zudem nach Angaben des Sonderermittlers Knott als Schrobenhausener Stadtpfarrer Gelder einer Waisenhausstiftung satzungsfremd verwendet. Wie der «Donaukurier» in seiner Online-Ausgabe am Freitag berichtete, handelt es sich vermutlich um einen Betrag von 263.138 Euro. Mixa wird vorgeworfen, Gelder veruntreut zu haben. Inzwischen haben Politiker Mixas Rücktritt gefordert. Nach Mixas Weggang seien noch weitere knapp 24.000 Mark satzungsfremd ausgegeben worden, darunter für den Bischofsring und Uhrenreparaturen.

Süddeutsche Zeitung spricht von schweren körperlichen Züchtigungen

Am Freitagmorgen hatte der Augsburger Bischof Schläge gegen Kinder zugegeben. In einer Stellungnahme der bischöflichen Pressestelle wird er mit den Worten zitiert: «Zu den Vorwürfen wegen schwerer körperlicher Züchtigungen, die in der 'Süddeutschen Zeitung' gegen mich erhoben worden sind, habe ich von Anfang an klar gesagt, dass ich zu keinem Zeitpunkt körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche angewandt habe. Dazu stehe ich auch.»

Als langjähriger Lehrer und Stadtpfarrer könne er «die eine oder andere Watsch'n» von vor zwanzig Jahren «natürlich nicht ausschließen». «Das war damals vollkommen normal und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wissen das auch», so Mixa. Er äußerte zugleich Bedauern: «Falls es zu Ohrfeigen gekommen sein sollte, bedauere ich das heute aufrichtig. Meine Einladung zum Gespräch an die Frauen und Männer, die Vorwürfe gegen mich erhoben haben, bleibt bestehen.» Der 68-Jährige hat die Prügelvorwürfe stets bestritten und anfangs sogar mit rechtlichen Schritten gegen die Zeugen gedroht.

Dass es zu finanziellen Unregelmäßigkeiten gekommen sei, als er den Stiftungsvorsitz der Katholischen Waisenhausstiftung innehatte, hat der Augsburger Bischof bereits eingeräumt. Er habe sich in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen um finanztechnische Fragen «nicht akribisch» gekümmert, sagte er am Montag.

Grünen fordern mal wieder Rücktritt von Bischof Mixa

Unterdessen hat die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast Mixa zum Rücktritt aufgefordert. «Als Bischof hat Mixa jegliche moralische Autorität verloren. Sein spätes Geständnis ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer, denen er unterstellt hat, nicht die Wahrheit zu sagen», erklärte Künast in Berlin. Der Glaubwürdigkeit der Kirche habe er damit schweren Schaden zugefügt.

Die Angriffe der Grünen gegen Bischof Mixa sind nicht neu. So hatte die Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth Bischof Mixa in ihrer Rede am bayerischen Landesparteitag 2007 scharf angegriffen und ihn als einen "durchgeknallten, spalterischen Oberpfundi" bezeichnet, als der Bischof die Familienpolitik von der Leyens kritisiert hatte. mehr

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 16.04.2010

 

mehr bei uns: