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AREF-Medien-News


Madonna am Kreuz

Katholische Kirche rügt Kreuzigungsszene von Popstar Madonna

Manfred Becker-Huberti, der Sprecher des Erzbistums Köln, Screenshot der AREF-"tagesthemen" am 20.08.06
Screenshot aus Amateurvideo, das "tagesthemen" am 20.08.06 auf ARD gesendet hat

15.08.: Wenige Tage vor dem Start der Konzerte von Popstar Madonna in Deutschland regt sich auch hier Kritik an ihrer Bühnen-Show. Die 47-jährige US-Sängerin spielt in ihrem Bühnenprogramm eine Kreuzigungsszene. Bei den bisherigen Konzerten ihrer "Confessions"-Tour war Madonna mit einer Dornenkrone auf dem Kopf an einem Kreuz aus Spiegeln auf die Bühne geschwebt.

Bei ihrem Konzert in Italien hat sie es bereits getan und damit für Proteste von Katholiken gesorgt. Jetzt meldet sich unter anderem das Erzbistum Köln zu Wort:

«Wenn jemand Mohammed in dieser Form darstellen würde, gäbe es einen Aufstand», argumentiert Manfred Becker-Huberti, der Sprecher des Erzbistums Köln. «Es ist besonders perfide, dass in einem christlichen Land in solcher Form christliche Symbole verunstaltet werden dürfen», sagte der Kirchensprecher. Die gesetzliche Lage sei leider «hundsmiserabel». «Es besteht keine Chance, solches blasphemisches Verhalten zu ahnden.»

Zuvor hatten etliche Katholiken in Italien Madonna scharf kritisiert. So hatte Kardinal Ersilio Tonini in Rom gesagt: "Sich aus Spaß kreuzigen zu lassen, und das in der Stadt des Papstes, ist ein Akt offener Feindseligkeit und eine sinnlose Marketing-Operation".

Staatsanwaltsschaft prüft auf Gotteslästerung

In Deutschland wird die Kreuzigungs-Show nun sogar von der Staatsanwaltschaft beobachtet.

Man werde das Konzert am Sonntag in Düsseldorf genau verfolgen, ohne allerdings in der LTU-Arena selbst vor Ort zu sein, kündigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf an. "Sollte das Konzert so ablaufen, wie bereits andere Konzerte, werden wir zu prüfen haben, ob eine Straftat in Betracht kommt." Möglich wäre nach Ansicht des Sprechers ein Verstoß gegen Paragraf 166 des Strafgesetzbuches. Dieser stellt die Beschimpfung von religiösen Bekenntnissen und Religionsgemeinschaften unter Strafe, wenn die Äußerung geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Ein zweites Konzert in Deutschland will Madonna am Dienstag in Hannover geben.

Johannes Mocken, Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf in den "tagesthemen" am 20.08.06 auf ARD

Kommentar

US-Popstar Madonna kommt nach Deutschland und die Staatsanwaltschaft muss untersuchen, ob ihre Bühnenshow geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

Madonna hat es schon immer verstanden, durch Provokation mit auch gerade pseudo-religösen Einlagen und Symbolen Aufmerksamkeit in den Medien zu bekommen. Auch diesmal ist ihr das gelungen.

Und die Frommen haben nach Popetown auf MTV (- war für die kath. Kirche ein Imageverlust, für MTV ein Image-Gewinn war -) endlich wieder etwas, worüber sie sich aufregen können. Gotteskinder sollten da nun wirklich "drüberstehen" - oder ?

Madonna am Kreuz als T-Shirt, Merchandising-Artikel des Popstars Madonna. Screenshot aus "tagesthemen" am 20.08.06 auf ARD

Quelle: jesus.de und spiegel.de

Uwe Schütz, AREF, 15.08.2006

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Popetown - Zu dumm, um beleidigend zu sein