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"Geh und lebe"

Preisgekröntes Drama über Israel-Einwanderer
kommt in deutsche Kinos

Am Donnerstag, 06.04.06, läuft ein Film über die Einwanderung äthiopischer Juden nach Israel in den deutschen Kinos an. Das französische Drama "Geh und Lebe" ist die Geschichte eines neunjährigen Äthiopiers, der seine christliche Identität verleugnet, um zu überleben.

Rettungsaktion "Operation Moses"

Mit der „Operation Moses“ wurden Mitte der 80er Jahre tausende von äthiopischen Juden vom israelischen Geheimdienst mit Hilfe der USA aus einem Flüchtlingslager im Sudan geholt und vor Verfolgung und Hungersnot gerettet. Der Regisseur Radu Mihaileanu, bekannt geworden durch seine Komödie ZUG DES LEBENS, nimmt die spektakuläre Aktion als Ausgangspunkt seiner Geschichte vom Schicksal eines Menschen, der eine jüdische Identität annehmen muss, um überleben zu können.

"Operation Moses", Auszug der jüdischen Äthiopier
Foto: Delphi Filmverleih GmbH

Zwei Mütter nehmen Abschied von ihren Kindern. Die eine, Hana (Mimi Abonesh Kebede), weil ihr Sohn stirbt, die andere - eine äthiopische Christin -, weil sie ihren neunjährigen Sohn (Moshe Agazai) an Stelle des toten Jungen in ein fremdes Land schickt, damit er überlebt. Sie gibt ihn als Juden aus und schickt ihn nach Israel. Eine Rettungsaktion jüdischer Äthiopier soll auch ihn vor dem sicheren Hungertod bewahren. In Tel Aviv muss er seine Wurzeln verleugnen und eine neue Identität annehmen. Ab jetzt wird er Salomon heißen, Schlomo genannt.

In der fremden Umgebung ist er zunächst sehr allein. Eine jüdische Familie adoptiert ihn und bemüht sich um sein Vertrauen. Schließlich lässt er sich auf diese Menschen ein, sein Geheimnis behält er jedoch für sich. Er wächst auf mit der Angst, das Land verlassen zu müssen, wenn jemand erfährt, dass er kein Jude ist.

Schlomo lernt leben und lieben. Er kann sich dem israelischen Leben mehr und mehr anpassen. Er verliebt sich und heiratet eine Jüdin.

 

Schlomo als Kind (Moshe Agazai) in der Kantine
Foto: Delphi Filmverleih GmbH

Doch die Last seines Geheimnisses begleitet ihn. Immer wieder schreibt er seiner Mutter. Der Tag rückt näher, an dem er sein Schweigen brechen muss, denn auch seine Frau ahnt nicht, wer er wirklich ist.

Christsein leugnen, um zu überleben ?

Sein Geheimnis – eigentlich Christ zu sein – kann er jedoch niemandem anvertrauen, nicht einmal seiner Frau. Denn dann müsste er das Land verlassen und in die Armut zurückkehren. Diese Last begleitet ihn selbst noch als Erwachsenen. Jedoch wird er eines Tages sein Schweigen brechen müssen, wie der Delphi Filmverleih auf seiner Homepage ankündigt.

Schlomos Mutter (Meskie Shibru Sivan)
Foto: Delphi Filmverleih GmbH

Viele internationale Auszeichnungen

"Geh und Lebe" konnte bisher eine Vielzahl von internationalen Auszeichnungen für sich verbuchen. So gewann er beispielsweise den Preis für das "beste Drehbuch" und den "besten Film" beim "Internationalen Filmfestival Kopenhagen" sowie den Publikumspreis auf der "Berlinale" im Jahr 2005.

"Geh und Lebe"

Regie: Radu Mihaileanu
mit Yaël Abecassis, Roschdy Zem, Moshe Agazai u.a.
Produktion: Elzévir Films, Oï Oï Oï Productions
Frankreich 2004, 144 Min., 35mm, Dolby SRD, Cinemascope
freigegeben ab 12 Jahren
Starttermin in Deutschland: 6. April 2006

Quellen: israelnetz.de-Newsletter vom 04.04.2006 und www.delphi-film.de und www.geh-und-lebe.de

AREF, 05.04.2006

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