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Terror gegen Christen

ARD nahm Film über »Terror gegen Christen« aus dem Programm

17.03.06: Die ARD hat eine am vergangenen Sonntag geplante Reportage unter dem Titel "Terror gegen Christen – Bethlehems bedrohte Minderheit" kurzfristig aus dem Programm genommen. In dem Beitrag des israelischen Filmautors Uri Schneider geht es um Terror "islamischer Fundamentalisten" gegen die christliche Bevölkerung Bethlehems. Dies meldet kep.de unter Berufung auf die Nachrichtenagentur idea. Statt der Reportage "Terror gegen Christen" sendete die ARD den Beitrag "Zu jung für ein Kind? – Wenn Jugendliche Mütter werden".

ARD schrieb von "Gewalttaten auf offener Straße" gegen Christen in Bethlehem

Autor des Films ist der israelische Dokumentarfilmer Uri Schneider. In der Ankündigung zu dem vom SWR produzierten ARD-Film hatte es geheißen:

"Mord, Landraub, Vergewaltigung, Gewalttaten auf offener Straße. Seit etwa zehn Jahren terrorisieren islamische Fundamentalisten die christliche Bevölkerung Bethlehems. Eine Minderheit, die sich nicht wehren kann. Die palästinensische Autonomieregierung und ihre Sicherheitskräfte schauen tatenlos zu. Samir Qumsieh, Menschenrechtsaktivist und Betreiber einer kleinen Fernsehstation, hat über 140 Fälle von Terror gegen Christen gesammelt. Qumsieh stammt aus einer der einflussreichsten Familien Bethlehems.

ARD setzt Film wegen Informantenschutz ab

Aus Gründen des Informantenschutzes hat der Südwestrundfunk (SWR) den ARD-Filmbericht abgesetzt. Wie der SWR dem epd am Mittwoch in Stuttgart bestätigte, hätten Personen, die in dem Film zu sehen gewesen wären, sowie christliche Institutionen in Bethlehem massive Nachteile in ihrem Lebensumfeld befürchtet.

SWR-Fernsehdirektor Bernhard Nellessen erklärte, Informanten dürften nicht gefährdet werden. Ihre Sicherheit habe Vorrang vor der journalistischen Berichterstattung. „Wir beugen uns damit keinem Druck von außen.“ Es wäre Nellessen zufolge „in höchstem Maße fahrlässig“, die Informanten einer Gefahr auszusetzen, die sich vom sicherem Europa aus realistisch nicht einschätzen lasse.

Die Betroffenen hätten sich am Freitagnachmittag per Fax und Telefon beim Sender gemeldet, heißt es weiter beim SWR. Die Entscheidung, die Ausstrahlung des Films zu verschieben, sei nach intensiven redaktionellen Beratungen gefasst worden.Unverändert sei man von der Richtigkeit der in dem Film dargestellten Fakten überzeugt. Die Reportage richte sich auch nicht gegen den Islam als Religion, betonte der SWR.

'Al Mahat' ('Christi Geburt') ist die einzige christliche Fernsehstation

Vor ein paar Monaten hat er dem Palästinenserpräsidenten Machmoud Abbas die verheerende Lage der Christen Bethlehems in einem Brief geschildert und Abbas um Hilfe angefleht. Der Brief blieb unbeantwortet. 'Al Mahat', zu Deutsch 'Christi Geburt', ist die einzige christliche Fernsehstation in der Region. Für Samir Qumsieh ist die kleine Fernsehstation ein religiös-politisches Medium.

In seinen Talksshows treten die Christen Bethlehems auf, die nicht mehr schweigen wollen über ihr Dasein als bedrohte Minderheit, und islamische Prediger wie Scheich Maher, der die Unterdrückung der Christen Palästinas als Gotteslästerung ansieht. Im Video eines palästinensischen Amateurfilmers, das er der ARD zur Verfügung stellte, wird die erschütternde Zeugenaussage eines Mönchs in der Judäischen Wüste dokumentiert. Er erzählt, wie er von den Islamisten des Nachbardorfs zusammengeschlagen und bedroht wurde, als er die Oliven in seinem Klostergarten ernten wollte."

Bethlehem liegt in Palästinensischem Autonomiegebiet

Bethlehem hat 29.930 Einwohner und liegt im Westjordanland. Die Stadt gehört zu den Palästinensischen Autonomiegebieten und grenzt im Norden an Jerusalem. Für Christen ist die Stadt von besonderer Bedeutung, weil sie den biblischen Berichten nach der Geburtsort von Jesus Christus ist.

Quellen: Jesus.de-Newsletter vom 14.03. und 16.03.2006

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