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AREF-Tipps

Wiener Opernball

DAS gesellschaftliche Ereignis in Wien: Alles was man wissen muss über den Wiener Opernball

Das Hintergrundwissen zum Event: 50 % der knapp 5.000 Ballbesucher kommen aus dem Ausland. Damit ist der Wiener Opernball für Wien ein wichtiger Werbeträger und wirtschaftlicher Faktor. Internationale Künstler und Stars gesellen sich dazu und geben dem Opernball Glanz und Glamour bis 5 Uhr in der Früh. Lesen Sie hier alles, was wissenswert ist rund um das Society-Event des Jahres. Immerhin müssen Sie sich nicht in Frack oder Ballkleid zwängen, sondern können im gemütlichen Wollpullover den Abend verbringen. Interessantes und Wissenswertes zum Wiener Opernball haben wir hier für Sie zusammengetragen: Viel Spaß damit und viele neue Erkenntnisse!

 

Wissenswert: Woraus entstand der Wiener Opernball?

Seinen Ursprung hat der Opernball in den großen Tanzfesten, die die Herren des Wiener Kongresses (1814-15) in der Donaustadt feierten. Sie waren über mehrere Monate zusammengetreten, um Europa nach der Niederlage des napoleonischen Frankreichs neu zu ordnen. Ihre Gastgeber, allen voran Kaiser Franz I. von Österreich (1768-1835), wollten ihnen den Aufenthalt etwas vergnüglicher bereiten. Deshalb organisierten sie u. a. Tanzbälle. Treffenderweise tagte der Wiener Kongress im "Palais am Ballhausplatz". Bis aber der 1. echte Wiener Opernball stattfand, verging noch mehr als ein Jahrhundert. Da hatte die Ballkultur Wien schon längst ergriffen. Künstler luden an verschiedenen Orten zum Tanz ein, erstmals 1877 im Kaiserlichen Opernhaus. Die Bälle hatten Tradition, nur zu Kriegszeiten oder wenn die Sicherheit der Gäste es erforderte, fielen sie aus. Und ab Januar 1935 hieß das bedeutendste aller Tanzfeste schließlich "Wiener Opernball".

 

Bildung und Wissen: Was hat der Opernball mit Fasching zu tun?

Die Ballsaison, das ist in Wien die 5. Jahreszeit. Ihr Höhepunkt, der Wiener Opernball, findet auch zu Beginn der heißen Phase des Faschings statt: am "schmutzigen Donnerstag", dem 1. Tag des 6-tägigen Narren-Endspurts vor Aschermittwoch. Neben dem Wiener Opernball gibt es übrigens unzählige weitere Nobelbälle: z. B. den Ball der Wiener Philharmoniker, den Bonbonball oder den Ball der Wiener Kaffeesieder. All diese Traditionsbälle finden in außergewöhnlichem Ambiente statt, vom Goldenen Konzertsaal der Wiener Philharmoniker bis hin zu den Sälen der Hofburg.

 

Praktisches Wissen: Was schreibt die Kleiderordnung vor?

Festliche Kleidung gehört zwingend zur Wiener Ballkultur. Das heißt auf dem Opernball: für die Herren Frackzwang ohne Ausnahme, weiße Handschuhe und schwarze Lackschuhe. Für die Damen: großes Ballkleid und passende Accessoires. Wissenswert: Für diejenigen Mädchen, die mit den befrackten Jungherren zum Zeichen des Erwachsenwerdens debütieren (= zum 1. Mal mit dabei sind), heißt das: schneeweißes Ballkleid ohne Reifrock, lange weiße Handschuhe, vorne geschlossene Schuhe, Krönchen im Haar und Blumensträußchen in der rechten Hand.

 

Hintergrundwissen: Wie werden die Debütantinnen ausgewählt?

Das "Debüt geben" ist ein aus der Monarchie übernommenes Zeremoniell. Rund eine Minute lang tanzen die 180 Paare aus dem In- und Ausland den Linkswalzer, mit dem sie den Ball eröffnen. Bevor dieser Traum wahr wird, müssen die Tänzer jedoch einige Auswahlverfahren überstehen. Zuerst das Alter: mindestens 17, maximal 24 Jahre. Dann dürfen die Debüt-Anwärter(innen) Walzer vortanzen - aber bitte nur mit Linksdrehung. Was man wissen muss: Erst wer die Video-Auswahl, die Fotorunde sowie die Live-Auswahl mit echtem Vortanzen überstanden hat, darf darauf hoffen, in die engere Wahl zu kommen.

 

Was man wissen muss: Darf auch "Otto Normalverbraucher" das Tanzbein schwingen?

Gut zu wissen: Wenn Sie beim Opernball dabei sein wollen, hat das seinen Preis: Die billigste Eintrittskarte kostet 230 Euro. Außerdem müssen Sie wissen, dass Sie sich in Geduld lernen müssen, denn die Warteliste ist lang. Doch sind Sie einmal vor Ort, ist Interessantes und Wissenswertes über den Wiener Opernball nur noch Nebensache: Denn dann dürfen Sie natürlich die Tanzfläche erobern. Als praktisches Wissen sollten Sie das Kommando ,,Alles Walzer" kennen, denn dann dürfen alle Anwesenden das Tanzbein schwingen. Das Parkett ist damit freigegeben. Wissenswert übrigens: Das Startkommando geht zurück auf den österreichischen Komponisten Johann Strauß (1804-1849) und seinen gleichnamigen Sohn, den Walzerkönig (1825-1899). Der Senior war schon für seine Walzer bekannt; er war ab 1835 "Hofballmusikdirektor" in Wien. Heute wissen wir, dass sein Sohn Johann zu einem seiner stärksten Konkurrenten heranwuchs. Johann Strauß junior komponierte den beliebten Walzer "An der schönen blauen Donau", der heute noch auf jedem Ball in Wien ertönt.