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Nordkorea

Wenig Hoffnung auf Veränderung

Nach dem Tod von Kim Jong Il gibt es in Nordkorea wenig Hoffnung auf Veränderung

19.12.2011: Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Il ist heute Nacht um 00.30 Uhr (MEZ) im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Dies meldete unter Tränen eine in schwarz gekleidete Nachrichtensprecherin im nordkoreanischen Staatsfernsehen.

Kim Jong Il hatte 1994 die Führung des Landes von seinem Vater Kim Il Sung übernommen, der der im Land noch immer als "Ewiger Präsident" verehrt wird. Kim Jong Il ließ sich als „geliebter Führer“ verehren.

Sein dritter Sohn Kim Jong Un, Ende 20, gilt als designierter Nachfolger. Bereits im September 2010 wurde Kim Jong Un offiziell zum General ernannt und in das Zentralkomitee der Partei berufen sowie zum stellvertretenden Vorsitzenden der Militärkommission befördert. Dies galt als Bestätigung, dass Kim Jong Un die Nachfolger seines kranken Vaters Kim Jong Il antreten wird.

Das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors ist bei Prognosen hinsichtlich einer positiven Entwicklung der Lage für die Christen im Land zurückhaltend. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass sich unter der jetzigen Führungsriege für die Menschen und insbesondere in dem abgeschotteten Land schnell etwas verändere. Berichten nordkoreanischer Christen zufolge soll de rNachfolgeer Kim Jong Un schon zu Lebzeiten seines Vaters Anstrengungen unternommen haben, verbotene religiöse Aktivitäten im Untergrund aufzudecken. Es sei zu verstärkten Hausdurchsuchungen gekommen; Spione seien gezielt dazu ausgebildet worden, religiöse Netzwerke zu unterwandern.

In Nordkorea gelten Christen als Staatsfeinde

Das überkonfessionelle Hilfswerk, das Christen in Nordkorea „im Untergrund" unterstützt, führt Nordkorea seit Jahren auf Platz 1 seines Weltverfolgungsindex (Neuer Weltverfolgungsindex erscheint am 4. Januar 2012). Unter dem verstorbenen Staatschef Kim Jong Il wurden systematisch die Menschenrechte verletzt. Abweichler und Regimekritiker werden mundtot gemacht. Mehr als 30 Straf- und Arbeitslager stehen für die Grausamkeiten des Regimes. Neben den großen Lagern in Yodok und Hoeryong gibt es mehrere kleinere Lager. „In Nordkorea ging es immer um den Machterhalt der Kim-Familiendynastie.

Unter Kim Jong Il und seinem Vater Kim Il Sung galten Christen als Staatsfeinde, die es auszurotten galt. Viele Christen haben ihr mutiges Bekenntnis zu Jesus Christus mit brutaler Folter und im äußersten Fall mit ihrem Leben bezahlt“, erklärt Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. Derzeit sind nach Schätzungen von Open Doors etwa 50.000 bis 70.000 Christen sind in Arbeitslagern eingesperrt. Entweder wurden ihre heimlichen Treffen trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen aufgespürt, oder sie wurden von Nachbarn oder gar Familienmitgliedern verraten.

Hilfswerk Open Doors: „Gebet ist gerade jetzt nötig“

„Gerade jetzt brauchen die Christen in Nordkorea den Beistand der Christen aus aller Welt“, appelliert Markus Rode von Open Doors. „Bitte beten Sie dafür, dass das unsägliche Leid der Menschen im Land ein Ende findet und Kim Jong Un sowie das kommunistische Regime die gnadenlose Verfolgung der Christen beenden.“ Derzeit beteiligten sich mehr als 2.400 Personen an der Gebetsaktion „Bete für Nordkorea“ von Open Doors. Rode verweist darauf, dass nordkoreanische Christen sich der Gebetsunterstützung von Glaubensgeschwistern im Ausland bewusst seien, was sie sehr ermutigt. „Die gute Nachricht ist, dass die Zahl der Christen im Untergrund wächst. Auch wenn es ihnen nur möglich ist, sich in kleinen Gruppen zu treffen: Dem Regime ist es zu keiner Zeit gelungen, die Gemeinde Jesu im Land auszurotten.“ Nach Schätzungen von Open Doors leben rund 400.000 Christen in Nordkorea. Sie alle stehen mit ihren Familien unter großem Verfolgungsdruck, für Leiter von Untergrundgemeinden gilt dies jedoch in besonderem Maß. Ihr Glaube könnte jederzeit entdeckt werden, was automatisch eine Einweisung in ein Arbeitslager nach sich ziehen würde. Spione des diktatorischen Regimes halten beständig Ausschau nach Gruppen im Untergrund. Schon allein der Besitz einer Bibel ist gefährlich und kann die gesamte Familie in ein Arbeitslager bringen.

Mit der Aktion "Bete für Nordkorea" ruft Open Doors zum Gebet für die Christen im Untergrund und für eine Veränderung im Land auf. Mehr Infos gibt es auf der Website von Open Doors

Quelle: Open Doors Pressemeldung vom 19.12.2011

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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