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PA gedenkt ihres Führers Jasser Arafat

Abbas würdigt Arafat und will seinen Weg fortsetzen

12.11.2010: Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas will den Weg seines Vorgängers Jasser Arafat fortsetzen. Das Ziel sei ein palästinensischer Staat mit Jerusalem als Hauptstadt und dem Rückkehrrecht für Flüchtlinge, sagte er am Donnerstag bei einer Kundgebung zum sechsten Todestag des früheren Palästinenserführers.

Seit 1988 hätten die Palästinenser keine ihrer Hauptforderungen aufgegeben, betonte Abbas laut einem Bericht der "Jerusalem Post". "Mit Siedlungen wird es keine Verhandlungen geben. Die arabische Stadt Jerusalem, einschließlich der heiligen Stätten, ist ein untrennbarer Teil der 1967 besetzten Gebiete. Jeder weiß, dass Jerusalem 1967 besetzt wurde und das jede Lösung, die Jerusalem nicht einschließt, keine Lösung ist." Auch müssten alle in Israel inhaftierten Palästinenser freikommen.

Abbas will Israel nicht als jüdischen Staat anerkennen

Er werde Israel nicht als jüdischen Staat anerkennen, fügte Abbas hinzu. Denn er befürchte, dass dies dem Status der arabischen Minderheit schaden und die Flüchtlinge ihres Rechtes auf Rückkehr berauben könne. Für die Gedenkveranstaltung waren Tausende Palästinenser aus dem gesamten Westjordanland nach Ramallah gekommen.

Abbas wandte sich in seiner Rede auch an die Israelis: "Frieden schaffen ist wichtiger als Siedlungen. Ein umfassender und gerechter Friede ist kostbarer als alles andere. Unsere Kinder und Ihre Kinder müssen Koexistenz, Stabilität, Sicherheit und gegenseitigen Respekt schmecken, bevor es zu spät ist."

Neffe Arafats rief dazu auf, den Kampf gegen die Siedlungen zu verstärken

Für die Familie Arafat sprach Nasser al-Kidwa, ein Neffe des früheren Palästinenserführers. Er rief die Palästinenser auf, den Kampf gegen die Siedlungen zu verstärken. Diese seien ein "großes Verbrechen", das jegliche Chance auf eine Zweistaatenlösung zerstöre. Zudem machte er einmal mehr Israel für Arafats Tod verantwortlich und forderte eine Untersuchung der Todesumstände. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) arbeite weiter daran, klare Beweise für Israels angebliche Verwicklung in die "Vergiftung des Märtyrers Arafat" zu finden. Arafat war am 11. November 2004 nach längerer Krankheit im Alter von 75 Jahren in einem französischen Militärkrankenhaus gestorben.

Hamas hatte öffentliches Gedenken im Gazastreifen untersagt

Im Gazastreifen hatte die Hamas ein öffentliches Gedenken an den ehemaligen Fatah-Chef untersagt. In der Grenzstadt Rafah durchsuchte die Polizei die Büros des Fatah-Abgeordneten Aschraf Dschumaa. Zahlreiche Aktivisten wurden festgenommen. Sie wollten einen Film über Arafat sehen.

Augenzeugen teilten zudem mit, mehrere Journalisten seien bei einer "ungenehmigten" Gedenkfeier verhaftet worden. Die "Foreign Press Association" (FPA), die ausländische Journalisten in Israel und in der PA vertritt, verurteilte dieses Vorgehen gegen die Presse in einer Stellungnahme. Darin hieß es der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an" zufolge, die Sicherheitsbehörden der Hamas hätten Fernsehteams inhaftiert und sie aufgefordert, ihnen das Filmmaterial zu überlassen.

"Dies ist der letzte Vorfall in einer, wie es scheint, systematischen Kampagne der Hamas, Journalisten zu schikanieren und einzuschüchtern", stellte die FPA fest. "Unsere Mitglieder sind professionelle Journalisten, die für angesehene weltweite Nachrichtenorganisationen arbeiten."

Von: E. Hausen

 

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