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Verwirrung um die geplante Koran-Verbrennung in den USA

Jones lenkt ein: Geplante Koran-Verbrennung vorerst abgesagt

10.09.2010: Der Prediger Terry Jones, der für den 11. September eine öffentliche Koran-Verbrennung angekündigt hatte, hat nach einem Telefonat mit US-Verteidigungsminister Robert Gates die Aktion vorerst absagt.

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) kritisierte die für Samstag, 11. September, angekündigte Koran-Verbrennung scharf. Diese sei «ein sinnloser Anschlag auf die Religionsfreiheit, die allen Religionen gleichermaßen zusteht», sagte der Minister der «Passauer Neuen Presse» (Freitagsausgabe).

Auch der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann verurteilte die geplante Koran-Verbrennung in Florida durch einen religiösen Fanatiker aufs Schärfste: "Die Verbrennung des Korans ist genau so unentschuldbar wie die Verbrennung der Bibel. Das Vorhaben ist ein durch nichts zu rechtfertigender Angriff auf die Religionsfreiheit. Hier solle nur sinnlos Hass zwischen den Religionen gesät werden.

Jones ist Pastor der kleinen Gemeinde «Dove World Outreach Center» in Florida

Der Pastor der kleinen evangelikalen Gemeinde «Dove World Outreach Center» in Florida hatte angekündigt, am Samstagabend, am neunten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington, auf seinem eigenen Grundstück ein Exemplar des heiligen Buchs der Muslime anzünden. Seine Ankündigung löste weltweit Empörung aus. US-Präsident Barack Obama appellierte an den Prediger, seine Pläne aufzugeben. US-Verteidigungsminister Gates warnte, die Verbrennung könne amerikanische Soldaten in Afghanistan und im Irak in Lebensgefahr bringen.

Protestaktion gegen den Bau eines islamischen Kulturzentrum nahe «Ground Zero»

Pastor Jones sagte dem Fernsehsender CNN zufolge, er habe die Zusage des örtlichen Imams Muhammad Musri, dass das umstrittene islamische Kulturzentrum nicht wie geplant ganz in der Nähe von «Ground Zero» in New York gebaut werde. Dort stand das World Trade Center, das bei dem Anschlag vor neun Jahren zerstört wurde.

Der Initiator des Kulturzentrums, Imam Feisal Abdul Rauf, widersprach Jones jedoch in der «New York Times». Er habe weder mit Jones noch mit Musri gesprochen. Auch der Baukoordinator des Zentrums, Sharif El-Gamal, sagte, das Projekt werde nicht verlegt. Muhammad Musri, Imam der Islamischen Gesellschaft von Zentral-Florida, korrigierte Pastor Jones ebenfalls. Er habe Jones bei einem Treffen am Donnerstag lediglich versichert, er werde sich um einen «Deal» bezüglich des Kulturzentrums bemühen.

Ein sichtlich empörter Jones beschwerte sich darauf hin, man habe ihn anscheinend belogen, er sei «verärgert und schockiert», und er ziehe seine Absage zurück. Er werde die Koran-Verbrennung nur «vorläufig suspendieren». Offenbar will sich Jones am Samstag mit Imam Rauf in New York treffen. Von diesem Treffen hängt möglicherweise die endgültige Entscheidung über die Koran-Verbrennung ab.

Unterdessen kündigte die Westboro-Baptistenkirche in Topeka im US-Bundesstaat Kansas an, sie werde den Koran verbrennen, sollte Jones seine Aktion absagen. Der Koran sei voller Lügen, sagte Westboro-Pastor Fred Phelps, und die Kirche habe 2008 schon einmal einen Koran angezündet. Die Website der Kirche zeigt einen brennenden Koran. Wie «Dove World Outreach Center» ist Westboro eine sehr kleine Kirche.

Quellen: jesus.de-Newsletter vom 10.09.2010 und PM 334/10 des Bayerischen Innenministeriums vom 09.09.2010

 

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